Nach etwas mehr als dreistündigen Verhandlungen haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft ab Mittwochabend auf einen neuen Kollektivvertrag im Handel verständigt.
Lehrlinge im Handel bekommen 10 Prozent mehr
Die Gehälter und Löhne der Angestellten steigen zwischen 8,3 und 9,2 Prozent, teilte die GPA am Mittwochabend in einer Aussendung mit. Das entspreche einer durchschnittlichen Erhöhung von 8,43 Prozent. Die Lehrlingseinkommen steigen demnach um 10 Prozent.
Die Lehrlingseinkommen werden den Angaben zufolge im ersten Lehrjahr auf 880 Euro angehoben, im zweiten Lehrjahr auf 1.130 Euro und im dritten Lehrjahr auf 1430 Euro. Mit dem Abschluss erhöhe sich außerdem das Mindestgehalt für Berufseinsteiger. Dieses liege nun bei 2.124 Euro brutto, so die Gewerkschaft weiter.
"Für uns war wichtig, dass wir einen dauerhaft wirksamen Gehaltsabschluss für alle erreichen. Wesentlich ist weiters, dass wir die von den Arbeitgebern vorgeschlagene Einmalzahlung vom Tisch bekommen haben. Diese wäre auf Perspektive ein riesiges Verlustgeschäft für die Angestellten gewesen", wurde die Chefverhandlerin der GPA, Helga Fichtinger, in der Aussendung zitiert.
Neuer Kollektivvertrag für 430.000 Handelsangestellte
Zuletzt sorgten nach gescheiterten Verhandlungsrunden immer wieder Warnstreiks und öffentliche Kundgebungen für Begleitmusik. Der Handels-KV gilt für rund 430.000 Angestellte. Auf einen KV-Abschluss warten auch noch weitere 150.000 Arbeiter und Arbeiterinnen im Handel.
Weihnachtsgeschäft läuft auch nach den Feiertagen
Nach den Weihnachtsfeiertagen laufen die Geschäfte im Handel indes auf Hochtouren weiter, da zahlreiche Menschen ihre Gutscheine und Geldgeschenke einlösen – und manchmal muss auch umgetauscht werden. "Etwa jeder Zehnte tauscht im stationären Handel ein Geschenk um. Im Modehandel, bei Einrichtungsgegenständen, Deko-Artikeln, Büchern und Haushalts – oder Elektrogeräten ist die Umtauschrate am höchsten", so die Wiener Handelsobfrau Margerete Gumprecht. Beim Umtauschen oder Einlösen von Gutscheinen komme den Händlern zugute, dass die Leute dazu tendieren, mehr auszugeben als den Nennwert.
Vor Silvester steigen nun auch die Ausgaben für eine feierliche Verköstigung an, so ihre Einschätzung. "Silvester ist vor allem ein kulinarisches Fest, das Viele im Kreise der Familie und mit Freunden verbringen. Sekt, Champagner, Glücksbringer, Dekoartikel und Lebensmittel aus der Feinkostabteilung sind die Hauptumsatzbringer zu Silvester", erklärte Gumprecht.
(Quelle: apa)