Nach gewerkschaftlichen Protesten am vergangenen Freitag in Linz und am Samstag in Wien hat die fünfte Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag (KV) im Handel heute zu einem abschluss geführt.
Einigung nach fünf Gesprächsrunden
Die Beschäftigten im Handel erhalten im kommenden Jahr um 3,3 Prozent mehr Gehalt, 2026 soll es um 0,5 Prozent mehr als die rollierende Inflation geben. Allerdings sinkt die Erhöhung 2026 mit steigender Inflation, sollte diese über 3 Prozent liegen, dann wollen sich die Sozialpartner noch einmal zusammen setzen. Das Lehrlingsentgelt steigt im 1. Lehrjahr im kommenden Jahr auf 1.000 Euro. Für die Einigung waren fünf Gesprächsrunden notwendig.
Der KV gilt für mehr als 430.000 Angestellte in der heimischen Handelsbranche. Am 22. November konnten sich die Verhandler in der vierten KV-Runde nicht auf einen Abschluss einigen.
Änderungen beim Rahmenrecht, also etwa bei freien Tagen, gibt es nicht. Dass der Abschluss 2025 unter der rollierenden Inflation von 3,8 Prozent liegt, argumentiert die Arbeitnehmerseite damit, dass dafür 2026 eine Gehaltserhöhung über der Teuerung anstehe. Die Arbeitgeber wiederum verwiesen heute auf die schwierige Lage der Branche.
Beide Seiten betonten, dass "schmerzhafte Kompromisse" notwendig gewesen seien und es eine gute persönliche Ebene bei den Gesprächen gegeben habe. Diese wolle man nun nutzen um über Reformprozesse für die künftigen Kollektivvertragsverhandlungen zu sprechen. Genauer in die Karten schauen ließen sich die Verhandler dabei nicht. 2014 gab es zum letzten Mal einen Doppelabschluss im Handel.
Die Verhandlungen waren am 23. Oktober gestartet, damals forderte die Gewerkschaft GPA noch ein Gehaltsplus von 4,8 Prozent. Die Arbeitgeber boten zum Start 2,8 Prozent mehr Gehalt an.
Verhandelt wird aktuell noch der Kollektivvertrag (KV) 2025 für die 150.000 Handelsarbeiterinnen und Handelsarbeiter.
(Quelle: apa)