Entwarnung für Österreich

ISS-Trümmerteile stürzen im Atlantik ab

A view taken from the space shuttle Discovery of the Internatonal Space Station 19 December 2006. The Space Shuttle Discovery undocked from the International Space Station at the end of a successful eight-day construction mission and began preparations 20 December for a return to Earth. AFP PHOTO / HO/ NASA/ GETTY OUT (Photo by HO / AFP)
Veröffentlicht: 09. März 2024 10:04 Uhr
Ein ISS-Batteripaket wurde am Freitag abgeworfen. Dadurch drohte, dass Trümmerteile auf Österreich niedergehen können. Nun gilt Entwarnung für Mitteleuropa: Das Paket ist über dem Atlantik abgestürzt.
SALZBURG24 (mem)

Das ausrangierte Batteriepaket der Raumstation ISS ist am Freitagabend über dem Atlantik abgestürzt. Das teilte die Sprecherin des Weltraumlagezentrums der deutschen Bundeswehr, Simone Meyer, laut dpa mit. Wo das Paket auftraf, konnte sie zunächst nicht sagen. Es sei "wahrscheinlich zu großen Teilen verglüht". Für Mitteleuropa bedeutet das Entwarnung. Zuvor hatte es Warnungen gegeben, Trümmerteile könnten auch den Luftraum über Tirol, Vorarlberg und Kärnten streifen.

Aufprall "äußerst unwahrscheinlich"

Mit Leuchterscheinungen und einem Überschallknall durch die Trümmerteile sei demnach zu rechnen. Ein Aufprall von Bruchstücken auf der Erdoberfläche sei dabei "äußerst unwahrscheinlich". Die Überflugzeiten betreffen den Südosten Kärntens von 16.20 bis 16.50 Uhr und den Südwesten des Landesgebiets zwischen 20.55 und 21.25 Uhr. In Vorarlberg und Tirol ist zwischen 20.45 und 21.15 Uhr mit Leuchterscheinungen oder der Wahrnehmung eines Überschallknalls zu rechnen.

Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement: "Eine transparente, rasche und breite Bevölkerungsinformation ist in solchen Fällen wesentlich, um die Menschen im Hinblick auf ungewöhnliche Lichter und Geräusche bestmöglich zu sensibilisieren und eine Panik bereits im Vorfeld zu verhindern." Nach aktuellem Wissensstand sei nur mit Leuchteffekten und Überschallknall zu rechnen. "Bei Änderungen der Situation werden umgehend weitere Informationen bekannt gegeben."

ISS-Batterie dürfte zur Gänze verglühen

Europas früherer Raumfahrtchef Jan Wörner hält die Gefahr durch Trümmerteile eines am Freitag zur Erde stürzenden Batteriepakets der Internationalen Raumstation ISS für gering. "Batterien brennen sehr gerne. Ich gehe davon aus, dass das Paket nahezu komplett in der Atmosphäre verglüht", sagte Wörner. "Vielleicht sieht man das Zerlegen ja als schöne Sternschnuppe." Ein Treffer auf bewohntem Gebiet sei unwahrscheinlich.

Bei dem Objekt handelt es sich um eine Plattform mit Batteriepaketen, die in etwa so groß wie ein Auto ist und 2,6 Tonnen wiegt. Sie wurde bereits am 21. März 2021 bewusst von der ISS abgetrennt, um Jahre später in die Atmosphäre einzutreten. Für Wörner steht fest: Solche Abstürze sollten Anlass sein, endlich Schritte gegen Gefahren aus dem All zu unternehmen. "Das Batteriepaket ist von der Größe her nichts im Vergleich zu dem, was unkontrolliert im Weltraum herumfliegt. Wir brauchen endlich ein Frühwarnsystem zum Schutz der Erde", sagte der frühere Präsident der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA.

(Quelle: apa)

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