Weiterer Anstieg erwartet

Knapp 449.000 Menschen in Österreich ohne Job

vlnr.: Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Dienstag, 24. November 2020, während der PK "Aktuelles zu Arbeitsmarkt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz" im Bundeskanzleramt in Wien.
Veröffentlicht: 24. November 2020 13:07 Uhr
448.792 Menschen in Österreich sind derzeit auf Jobsuche, davon 382.135 arbeitslos und 66.657 in Schulung. Das teilte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Dienstag mit. Damit sind rund 88.000 Personen mehr als im Vorjahr - und 5.237 mehr als in der Vorwoche - ohne Beschäftigung. In Corona-Kurzarbeit befinden sich 218.871 Personen, das ist im Wochenvergleich ein Plus von 49.000. Aschbacher erwartet wegen des aktuellen Corona-Lockdowns einen weiteren Anstieg.

"Die Situation am Arbeitsmarkt ist ernst. Wir sind vorbereitet, wir können mit unseren Maßnahmen die Auswirkungen abfedern", sagte Aschbacher bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in Wien. Die meisten Personen in Kurzarbeit gebe es in der Hotellerie und Gastronomie sowie im Handel und in der Warenherstellung, so die Arbeitsministerin. Bisher hat das Arbeitsmarktservice (AMS) rund 5,2 Mrd. Euro für die Kurzarbeit ausbezahlt und 8,2 Mrd. bewilligt.

Für Insolvenzwelle gerüstet

Auch in Bezug auf eine drohende Insolvenzwelle sei Österreich "für verschiedene Szenarien für die kommenden Jahre gerüstet", sagte Aschbacher. Es werden Auszahlungen aus dem Insolvenzentgeltfonds von 152,6 Mio. Euro für 2021 und 213,1 Mio. Euro für 2022 erwartet. Dem stehen über 800 Mio. Euro gegenüber, die derzeit im Insolvenzentgeltfonds liegen.

Gewerkschaft fordert Erhöhung des Arbeitslosengeldes

Die Gewerkschaft pocht aufgrund der Coronakrise weiter auf eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. "Wir fordern dafür weiterhin eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate", so die leitende ÖGB-Sekretärin, Ingrid Reischl, am Dienstag in einer Aussendung. Außerdem nütze die Aus- und Weiterbildungsoffensive der türkis-grünen Bundesregierung niemandem, "wenn nicht gleichzeitig neue Jobs geschaffen werden".

Corona-Joboffensive mit Ökologie-Schwerpunkt

Die im Oktober angelaufene und mit 700 Mio. Euro dotierte Corona-Joboffensive inklusive Aus- und Weiterbildungen für über 100.000 Arbeitslose hat auch einen Ökologie-Schwerpunkt. Im Bereich Umwelt, Holz sowie Land- und Forstwirtschaft soll es laut aktuellen AMS-Planungen für rund 3.200 Personen eine Ausbildung geben, im Bereich Elektronik/Digitale Technologie sollen 17.400 Personen qualifiziert werden. Es gebe unter anderem Ausbildungen im Bereich Photovoltaik, E-Mobilität oder auch Garten- und Grünflächengestaltung, so die Arbeitsministerin.

Umweltministerin Gewessler erwartet durch die Bemühungen der öffentlichen Hand und Unternehmen eine starke Zunahme von "Green Jobs". "Klimaschutz wird in den nächsten Jahren hunderttausende Jobs schaffen und sichern", sagte Gewessler am Dienstag. Man brauche unter anderem zahlreiche Photovoltaik-Installateure, Windrad-Techniker und Elektriker. Die Umweltministerin appellierte auch an Frauen, eine Ausbildung in diesen zukunftsträchtigen Branchen zu machen. "Das sind Arbeitsplätze mit Sicherheit und Zukunft."

(Quelle: apa)

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