E-Fuels – also synthetische Kraftstoffe, bei deren Herstellung Strom und CO2 zum Einsatz kommen – sorgen aktuell für breite Diskussion. Deutschland einigte sich im Streit über das Aus für Verbrennungsmotoren mit der EU auf einen Kompromiss. So können nach dem Jahr 2035 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren weiterhin neu zugelassen werden, wenn sie E-Fuels tanken.
E-Fuels gelten als hochgradig ineffizient
Die synthetischen Kraftstoffe gelten allerdings als hochgradig ineffizient. Für einen Liter E-Fuel werden 16 bis 27 Kilowattstunden Strom benötigt. Das schlägt sich wiederum auf den Preis nieder, der deutsche Verband der Automobilindustrie geht aktuell von Kosten von "bis zu 4,50 Euro pro Liter Dieseläquivalent" aus. Der ADAC wiederum ist der Ansicht, dass mit der Massenherstellung der Preis von E-Fuels auf unter 2 Euro pro Liter sinken könnte.
Synthetische Kraftstoffe für Schiffs- und Luftfahrt
Die Nutzung von E-Fuels ist sehr energieaufwendig. Die Anwendung dieser Treibstoffe mache laut Forscher:innen des Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK) somit nur in Bereichen Sinn, in denen es keine anderen Alternativen gibt. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass das Verbrennen dieser Treibstoffe fünfmal so viel Energie verbraucht, als den Strom direkt zu nutzen. Das schränkt den Nutzen dieser Technologie stark ein. Fachleute gehen davon aus, dass sie sich eher im Bereich der Luftfahrt etablieren werden, da ein strombetriebenes Flugzeug aufgrund des Gewichts der dafür notwendigen Akkus nur geringe Reichweite hätte.
E-Fuels können fossile Brennstoffe nicht ersetzen
Die Expert:innen des PIK haben zudem errechnet, dass der Einsatz von synthetischem Heizöl oder Gas um den Faktor 6 bis 14 ineffizienter ist als der Einsatz von Wärmepumpen. Sie sprechen sich daher für einen Einsatz der E-Fuels in den Bereichen Schifffahrt, Luftfahrt oder Industrie aus. Die synthetischen Treibtsoffe seien "zu ineffizient, zu kostspielig, und ihre Verfügbarkeit zu unsicher, um damit fossile Brennstoffe auf breiter Front zu ersetzen".
Strommix für Herstellung von Bedeutung
Stammt der Strom für die Herstellung von E-Fuels aus erneuerbaren Energien, so wird beim Verbrennen nur so viel CO2 ausgestoßen, wie beim Herstellungsprozess gebunden wird. Die Forschenden warnen allerdings davor, breit auf E-Fuels statt auf die Elektrifizierung zu setzen. Behalte man Verbrennungstechnologien bei, könnte das zu einer Verlängerung der Abhängigkeit von fossilen Energien führen – und somit zu einem weiteren Ausstoß von Treibhausgasen.
Was sind E-Fuels?
Als E-Fuel werden mittels Strom aus Wasser und Kohlendioxid (CO2) hergestellte synthetische Kraftstoffe bezeichnet. Dieser Prozess wird als Power-to-Fuel bezeichnet. Da bei der Herstellung und Nutzung von E-Fuels mehrere verlustintensive Umwandlungsstufen durchlaufen werden müssen, ist die Energiebilanz beim Einsatz von E-Fuels grundsätzlich schlechter als bei anderen Antriebsarten – insbesondere im Vergleich zur Elektromobilität. Die Klimaschutzwirkung hängt darüber hinaus stark vom für die Herstellung verwendeten Strommix ab.
(Quelle: salzburg24)