Teils hochsommerlich

Mai heuer rund zwei Grad wärmer als im Mittel

Veröffentlicht: 30. Mai 2022 11:49 Uhr
Außergewöhnlich warm und viele regionale Gewitter: Das ist die Wetterbilanz vom heurigen Mai. Die Temperaturen lagen um rund zwei Grad über dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020.
SALZBURG24 (KAT)

Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale war der vergangene Monat im zentralen und östlichen Bergland überdurchschnittlich nass, während es im äußersten Westen sowie im Norden und Osten streckenweise zu trocken war.

Zwei Grad wärmer als im langjährigen Mittel

Der Mai 2022 schließt mit einer Abweichung von +2 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 wärmer als üblich ab. Eine regional vergleichbare bzw. landesweit noch ausgeprägtere Abweichung gab es zuletzt im Mai 2018, welcher der wärmste Mai seit mehr als 150 Jahren war. „Besonders markante Abweichungen teils über +2,5 Grad wurden heuer von Vorarlberg bis Oberkärnten beobachtet“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. In diesen Regionen war es einer der wärmsten Maimonate seit Messbeginn. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit +1,5 bis +2 Grad dagegen im äußersten Norden sowie im östlichen Bergland aus.

Hier wurde heute die 30-Grad-Marke geknackt

Wie von den Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erwartet, sind am heutigen Mittwoch erstmals in diesem Jahr Temperaturen von 30 Grad Celsius gemessen worden – und zwar …

30-Grad-Marke geknackt

Verantwortlich für die milde Gesamtbilanz waren zahlreiche Tiefs über dem Ostatlantik bzw. Hochdruckgebiete über dem Mittelmeerraum, wobei mit einer südwestlichen Strömung wiederholt warme Luftmassen nach Österreich gelangten. Am 11. Mai wurde in Wien und Innsbruck erstmals die 30-Grad-Marke erreicht. Zur Einordnung: Im Mittel von 1991 bis 2020 wäre der erste Hitzetag etwa in der Tiroler Landeshauptstadt am 27. Mai zu erwarten, im Klimamittel von 1961 bis 1990 gar erst am 21. Juni. „Der Mai 2022 bestätigt den allgemeinen Trend, dass die ersten Hitzetage immer früher auftreten“, so Spatzierer.

Hitzetag im Mai auch in Salzburg

In Summe wurde in jeder Landeshauptstadt mindestens ein Hitzetag verzeichnet, wobei Innsbruck mit 4 an der Spitze liegt. Einige neue Monatsrekorde wurden zudem in Vorarlberg aufgestellt, wo am 20. Mai in Bludenz bis zu 33,7 Grad und in Schoppernau 30,8 Grad erreicht wurden. Ein nennenswerter kühler Wetterabschnitt wurden erst am Monatsende beobachtet, wobei die Schneefallgrenze kurzzeitig gegen 1600 m sank. Auch von den Eisheiligen fehlte jede Spur.

Große regionale Unterschiede

Der Mai brachte im Flächenmittel nahezu durchschnittliche Regenmengen, allerdings gab es große regionale Unterschiede. So war der Monat von Tirol über das zentrale und östliche Bergland bis ins Mittelburgenland sowie im äußersten Nordosten niederschlagsreicher als üblich, während es vor allem in Teilen Vorarlbergs sowie von Oberösterreich bis ins Nordburgenland meist zu trocken war.

 

Intensive Gewitterlagen und viele Blitze

Verantwortlich für die markanten Unterschiede waren mehrere intensive Gewitterlagen, wie sie sonst meist erst im Sommer vorkommen. So gab es im Bereich der Tauern und im Aflenzer Becken ein Plus von fast 70%, während im Norden und Osten, wie etwa in Wolfsegg oder Groß-Enzersdorf, örtlich weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge fiel.

In Summe wurden österreichweit 220.600 Blitzentladungen erfasst, davon allein 72.000 in der Steiermark. Dieser Wert liegt deutlich über dem Mittel von 2011 bis 2020 und stellt den höchsten Wert seit Mai 2018 dar. Örtlich gab es auch heftige Gewitter mit ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit und teils großem Hagel.

Das Soll an Sonnenstunden wurde vom Bodensee über Oberösterreich bis ins östliche Flachland erreicht oder übertroffen. Teils etwas weniger Sonnenschein als üblich gab es dagegen am Alpenhauptkamm sowie im Süden und Südosten des Landes.

Extremwerte Mai 2022 (Stand Montag, 30.05.2022, 10 Uhr)

Höchste Temperaturen

  • 33,7 Grad Bludenz (V, 14.); entspricht neuem Monatsrekord für Vorarlberg
  • 32,9 Grad Haiming (T, 14.)
  • 32,6 Grad Innsbruck (T, 14.)
  • Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
  • -2,8 Grad Schwarzau / Moorbad Harbach (NÖ, 3.)
  • -0,6 Grad Radstadt (S, 3.)
  • -0,4 Grad Zwettl (NÖ, 19.)

Sommertage (Höchstwert >25 Grad)

  • 16 St. Andrä im Lavanttal (K)
  • 14 Bad Radkersburg (ST), Ferlach (K)
  • 13 u.a. Innsbruck (T), Klagenfurt (K), Lienz (T)
  • Vorläufig nasseste Orte
  • 181 Liter pro Quadratmeter Präbichl (ST)
  • 163 Liter pro Quadratmeter Reichenau / Rax (NÖ), Hochfilzen (T)
  • 153 Liter pro Quadratmeter Semmering (NÖ)

Vorläufig trockenste Orte

  • 17 Liter pro Quadratmeter Groß-Enzersdorf (NÖ)
  • 23 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)
  • 26 Liter pro Quadratmeter Eisenstadt (B)
  • Vorläufig sonnigste Stationen
  • 264 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 256 Sonnenstunden Neusiedl am See (B)
  • 255 Sonnenstunden Podersdorf (B)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 99 km/h Hartberg (ST, 21.)
  • 94 km/h Golling (S, 20.)
  • 93 km/h Haiming (T, 20.)

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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