Bei steigenden Corona-Zahlen

Mediziner empfiehlt Quarantäne für Geimpfte

Gerald Gartlehner (Epidemiologe) am Montag, 08. November 2021, während der PK "Prominente Gesundheitsexpert*innen fordern Patentfreigabe für Covid-Impfstoffe und Medikamente" in Wien.
Veröffentlicht: 08. November 2021 14:56 Uhr
Seit Montag gilt in Österreich eine umfassende 2-G-Regelung, weitere Schritte sind aber nicht ausgeschlossen. "Wenn die 2-G-Regel nicht greift, ich glaube der nächste Schritt - so unpopulär das sein mag - wird wahrscheinlich sein, dass in manchen Bundesländern auch Geimpfte wieder in Quarantäne müssen, wenn sie exponiert waren", sagte der Epidemiologe Gerald Gartlehner am Rande einer Pressekonferenz.

Nach fünf Tagen sollte ein "Freitesten" möglich sein, erläuterte der Mediziner. Geimpfte könnten sich infizieren und "wir wissen auch, dass die Viruslast sehr hoch sein kann, so hoch wie bei Nicht-Geimpften, allerdings dann relativ rasch abfällt", erläuterte der Experte vom Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation der Donau-Universität Krems. Ob das Aufrechterhalten der 2-G-Regelung bis Weihnachten ausreicht, "kann niemand wirklich seriös vorhersagen", erläuterte Gartlehner.

Alle 2-G-Regeln auf einen Blick

In Österreich gelten ab heutigem Montag schärfere Corona-Regeln: Wer weder geimpft noch genesen ist, wird von praktisch allen öffentlichen Aktivitäten ausgeschlossen. Die entsprechende Verordnung …

Mehr Erststiche seit 2-G

Es sei unklar, wie die dritte Impfung angenommen wird, wie hoch die Hintergrundimmunität ist und wie schnell die Immunität bei Geimpften abnimmt. "Wir sehen schon einen gewissen ersten Erfolg der 2-G-Regelung, nämlich dass die Erstimpfungen ansteigen. Die helfen uns bei dieser Welle aber nichts, weil diese Personen erst in ungefähr sechs Wochen immun sind."

2-G bringt Salzburger zur Corona-Impfung

Mit dem heutigen Inkrafttreten der 2-G-Regelung stieg auch wieder die Nachfrage nach Impfangeboten. So zum Beispiel beim Impfbus in der Stadt Salzburg, wo man zum Teil drei bis vier Stunden warten …

Quarantäne für Geimpfte nicht ausgeschlossen

"Wenn mit der 2-G-Regelung die Dynamik nicht unter Kontrolle gebracht wird, dann braucht es wahrscheinlich wirklich noch zusätzliche Schritte", meinte der Universitäts-Professor. "Ich halte einen generellen Lockdown für ganz Österreich wirklich für unwahrscheinlich, weil das Burgenland mit mehr als 70 Prozent durchgeimpft ist, auch Wien steht derzeit relativ gut da", sagte Gartlehner. "Bundesländer mit schlechter Impfquote und sehr hohen Infektionszahlen haben natürlich einen sehr gefährlichen Mix, da ist es nicht auszuschließen."

 

Hype um Corona-Pille von Pfizer

Vom "Hype" um ein Covid-19-Medikament von Pfizer wolle er sich nicht mitreißen lassen, betonte der Epidemiologe. Niemand kenne die Studien genau, es brauche noch mehr Daten und Kontrolle. Seines Wissens seien die Studien wegen eines großen Effekts vorzeitig beendet worden. Die Forschung wisse von anderen Beispielen, dass so ein Effekt nicht wirklich immer hält, wenn das Medikament größer ausgerollt wird, warnte Gartlehner vor zu großen Hoffnungen.

(Quelle: apa)

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