2022

Österreich erwartet höheres Defizit und Schuldenquote

Veröffentlicht: 27. April 2022 15:45 Uhr
Der Ukraine-Krieg wirkt sich auf Österreichs Finanzen aus. So werden für 2022 ein höheres Defizit und eine höhere Schuldenquote als ursprünglich geplant erwartet. Für heuer rechnet Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) mit einem ein Defizit von 3,1 Prozent des BIP (statt 2,3), die Schuldenquote wird mit 80 Prozent beziffert (statt 79).
SALZBURG24 (jp)

Am Mittwoch wurde im Ministerrat beschlossen, das Bundesfinanzrahmengesetz 2022 bis 2025 sowie das Bundesfinanzgesetz 2022 entsprechend anzupassen.

Kiew sieht russische Verstärkungen im Osten

Im Ukraine-Krieg hat Russland offenbar frische Streitkräfte ins Angriffsgebiet verlegt, um die Offensive in der Ostukraine zu beschleunigen. Zwei taktische Bataillone seien in die Stadt Isjum …

Der Ukraine-Konflikt und die notwendigen Entlastungsmaßnahmen gegen hohe Energiepreise belasten den Staatshaushalt, erklärte Brunner in einer schriftlichen Stellungnahme nach dem Ministerrats-Beschluss. "Putins Angriff und die Folgen sorgen dafür, dass wir auch in Österreich unser Budget nachbessern müssen. Der Krieg und seine Auswirkungen führen zu gesunkenen Wachstumsprognosen und damit zu geringeren Einnahmen, machen aber auch Entlastungs- und strategische Investitionsmaßnahmen notwendig."

Steigende Energiepreise abfedern

Die Bundesregierung wolle die schlimmsten Auswirkungen auf Bevölkerung und Wirtschaft abfedern und "jene unterstützen, die am stärksten unter den steigenden Energiepreisen leiden". "Das tun wir mit insgesamt 4 Milliarden Euro und damit in einem höheren Ausmaß als die meisten anderen Länder", wies er auf die zum Teil bereits in Umsetzung befindlichen Entlastungs-Pakete hin - ein Teil davon wird am heutigen Mittwoch im Nationalrat (u.a. eine Entlastung der Pendler) beschlossen.

Anzeige für den Anbieter APA Infografik über den Consent-Anbieter verweigert

Gegenüber dem Bundesvoranschlag 2022 werden in der Novelle Mehrauszahlungen in Höhe von 4,9 Mrd. Euro und Mindereinzahlungen in Höhe von 1,6 Mrd. Euro veranschlagt. Dies bedeutet eine Verschlechterung des Nettofinanzierungssaldos um 6,5 Mrd. Euro auf ein Minus von insgesamt 19,1 Mrd. Euro. Das Maastricht-Defizit wird damit bei den genannten 3,1 Prozent des BIP erwartet, die Schuldenquote bei 80 Prozent, so Brunner.

Verschiebung des angepeilten Nulldefizits

In der Novelle des Bundesfinanzrahmengesetzes ist der Budgetpfad bis einschließlich 2025 skizziert. Durch die Veränderungen kommt es laut Finanzministerium auch hinsichtlich des angepeilten Nulldefizits zu einer "leichten Verschiebung": Ohne Novelle hätte der Pfad demnach bereits im Jahr 2025 in Richtung ausgeglichenes Budget gezeigt, durch die Novelle ist dies frühestens ab 2026 möglich.

Für Brunner ist klar, dass die Haushaltspolitik "sowohl national wie auch europäisch" nach den Krisen wieder nachhaltig werden muss. "Wir sehen angesichts der derzeitigen anhaltend hohen Inflation, dass die EZB (Europäische Zentralbank, Anm.) vollen Spielraum braucht, um aktive Zinspolitik zu betreiben. Die hohe Verschuldung mancher Euro-Länder schränkt diesen Spielraum ein. Die aktuelle Situation muss uns daher ein Auftrag sein, sowohl in Österreich wie auch in Europa nach den aktuellen Krisen zu einer nachhaltigen Budgetpolitik zurückkehren." Die Novelle muss nach dem Ministerratsbeschluss noch im Nationalrat beschlossen werden. Ende April wird die Budget-Frühjahrsprognose nach Brüssel gemeldet.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

26.09.2025
Ende einer Ära

ORF-Urgestein Wehrschütz geht in Pension

Von SALZBURG24 (alb)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken