"nicht gut gemeistert"

Österreicher mit Corona-Management unzufrieden

Für knapp 30 Prozent hat die Gesellschaft im Umgang mit der Pandemie versagt. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 24. Februar 2022 11:05 Uhr
Die Österreicher sind mit dem Krisenmanagement während der Pandemie unzufrieden. Konkret hat sich das Bild der Bundesregierung bei 66 Prozent der Befragten verschlechtert.

Das zeigt das jüngste Stimmungsbarometer des Gallup-Institutes. Lediglich fünf Prozent der Befragten fanden, dass die Krise "gut gemeistert" wurde. Die Hälfte der Befragten sieht Österreich auch für zukünftige Pandemien nicht besser gewappnet.

 

Wiener sehen Österreich gewappnet

Ob die Österreicher sich vor zukünftigen Pandemien besser geschützt fühlen, hängt auch von deren Wohnort ab: Nur in Wien (52 Prozent) und den westlichen Bundesländern Tirol und Vorarlberg (54 Prozent) sieht man Österreich mehrheitlich besser als vor zwei Jahren gegen neue gesundheitliche Herausforderungen gewappnet. Gallup hat in seinem Onlinepanel zwischen 14. und 17. Februar 1.000 Personen befragt, die Umfrage ist damit repräsentativ für die webaktive Bevölkerung ab 16.

30 Prozent sehen Versagen der Gesellschaft

Für die Mehrheit der Bevölkerung war die Pandemie-Bewältigung bisher kein wirklicher Erfolg: 59 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, die Gesellschaft in Österreich habe sich zwar "ganz gut durch die Krise geschlagen, aber es gab auch viele Probleme". 31 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass Österreich "als Gesellschaft in der Coronakrise komplett versagt" habe. Diese Ansicht teilen vor allem die Anhänger von FPÖ (58 Prozent) und MFG (70 Prozent), am wenigsten damit einverstanden sind die Sympathisanten der Regierungsparteien ÖVP (11 Prozent) und Grüne (14 Prozent). "Der leichte Optimismus infolge von Lockerungsversprechen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stimmung im Land getrübt ist. Die Aufhebung von Corona-Maßnahmen lässt die Menschen zwar kurz aufatmen und ein Licht am Ende des Tunnels sehen, aber nicht die Belastungen und die enttäuschten Erwartungen der letzten zwei Jahre vergessen", so die Leiterin des Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz.

Zusammenhalt leidet unter Pandemie

39 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass das Schlimmste überstanden sei. Dieser Wert war nur im April 2020 und Mai/Juni 2021 höher. Zwei Drittel sind jedoch auch der Meinung, dass sich die Welt in den vergangenen zwei Jahren allgemein zum Schlechteren verändert hat. Besonders der gesellschaftliche Zusammenhalt (76 Prozent), die Politik im Allgemeinen (71 Prozent), die soziale Gerechtigkeit (65 Prozent), und Ruhe, Ordnung und Sicherheit im Land (65 Prozent) hätten besonders unter der Pandemie gelitten.

Politiker büßen Ansehen ein

Klare Verlierer der Pandemie sind in Imagefragen die Politiker und Entscheidungsträger. Sowohl die Bundesregierung, die Opposition als auch die Landesregierungen haben ein schlechteres Ansehen als vor der Pandemie. Am wenigsten verliert dabei die Wiener Landesregierung. Es gibt aber auch Gewinner: Die Berufsgruppe der Wissenschafter und Forscher hat bei 31 Prozent der Österreicher ein besseres Image als vor Beginn der Pandemie.

Wirtschaft bereitet am meisten Sorgen

Die größten Sorgen bereitet den Österreicherinnen und Österreichern weiterhin die Wirtschaft. Wurde im Mai 2020 die Arbeitslosigkeit von 72 Prozent der Bevölkerung als Thema mit dringendstem Handlungsbedarf genannt, so gilt die Hauptsorge der Österreicher heute der Inflation (70 Prozent). Weitere brennend wichtige Themen sind aktuell Gesundheit und Pflege (68 Prozent) sowie leistbares Wohnen (66 Prozent)."Die Ungewissheit, die Einschränkungen und die wachsenden wirtschaftlichen Sorgen haben die Beziehung zwischen den Institutionen und den Bürgern erschüttert", kommentierte Fronaschütz die Ergebnisse der Umfrage.

(Quelle: apa)

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Von SALZBURG24 (alb)
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