Frühjahrsvollversammlung

Österreichs Bischöfe tagen in Ungarn – Schönborn nicht dabei

(v.l.) Weihbischof Hansjörg Hofer, Weihbischof Franz Scharl, Militärbischof Werner Freistetter, Ernannter Weihbischof Johannes Freitag, Diözesanbischof Alois Schwarz, Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, Erzbischof Franz Lackner (Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz), Diözesanbischof Andras Veres (Vorsitzender der Ungarischen Bischofskonferenz), Abt Vinzenz Wohlwend, Weihbischof Anton Leichtfried, Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Apostolischer Administrator Josef Grünwidl, Diözesanbischof Hermann Glettler und Weihbischof Stephan Turnovszky anlässlich der Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, aufgenommen am Montag, 17. März 2025 in Pannonhalma. 
Veröffentlicht: 18. März 2025 11:52 Uhr
Zum ersten Mal ohne Kardinal Schönborn ist die Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz in Ungarn gestartet. Die Bischöfe beraten unter Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner über kirchliche und gesellschaftliche Herausforderungen – darunter den Synodalen Prozess und Vorhaben der neuen Bundesregierung.

Österreichs katholische Bischöfe sind zu ihrer Frühjahrsvollversammlung in Ungarn zusammen gekommen. Ab Montag besprechen sie in der Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma verschiedene Themen, darunter auch gesellschaftspolitische Vorhaben der neuen Bundesregierung, wie "Kathpress" berichtete. Der vom Vatikan eingesetzte Apostolische Administrator Josef Grünwidl wird dabei den emeritierten Erzbischof Kardinal Schönborn ablösen. Ein fixer Nachfolger ist indes noch nicht in Sicht.

Salzburger Erzbischof Lackner Vorsitzender

Vorsitzender der Bischofskonferenz ist Salzburgs Erzbischof Franz Lackner. In den Beratungen geht es auch um die Weiterarbeit am Synodalen Prozess, der die Beteiligung in der Kirche forcieren soll. So soll am Ende des weltweiten Prozesses im Oktober 2028 eine "Kirchliche Versammlung" im Vatikan stattfinden, hatte es am Wochenende geheißen. Ein Fixpunkt ist auch der Austausch über die aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Situation, insbesondere nach der Regierungsbildung, wie der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, erklärte.

Vollversammlung der österreichischen Bischöfe eröffnet

Mit einem Gottesdienst in der Basilika Pannonhalma wurde die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz am Montagabend eröffnet. Noch vor Beginn der Tagung hatte am Montagnachmittag ein Treffen der österreichischen Bischöfe mit dem Vorsitzenden der Ungarischen Bischofskonferenz, Bischof András Veres, in Györ stattgefunden.

In der Predigt ging Erzabt Cirill Hortobágyi auf unterschiedliche Auffassungen von Kirche ein, die gegenwärtig die Gläubigen und auch die Kirchenleitung bewegten. So habe Papst Franziskus den Begriff einer "Kirche im Aufbruch" geprägt, die sich erneuert und evangelisiert. Daneben und auch im Widerspruch dazu gebe es die "Kirche der Tradition", die sich wie eine "Bastion" gegen Veränderungen und Trends verteidige.

"Bei uns in Ungarn ist beides vorhanden", konstatierte der Erzabt und führte weiter aus: "Die meisten interessieren sich aber für beides nicht und haben auch keinen Durst nach Christus." Wieder andere würde die Kirche nur nach ihrem politischen Einfluss oder nach der Zahl der Gottesdienstbesucher oder der renovierten Kirchengebäude bemessen. Der Erzabt warnte in diesem Zusammenhang davor, sich als Kirche "von Zahlen terrorisieren zu lassen".

Liturgischer Höhepunkt der Vollversammlung ist eine feierliche Messe am Mittwochabend in der Klosterkirche der Erzabtei. Der Gurker Diözesanbischof Josef Marketz wird der Eucharistiefeier vorstehen und auch predigen.

Nicht erstes Treffen mit ungarischen Bischöfen

Treffen zwischen ungarischen und österreichischen Bischöfen auf Ebene der Bischofskonferenzen hat es bereits im Zuge des Mitteleuropäischen Katholikentags 2003/04 gegeben. In der Folge fand im Juni 2006 in Mariazell erstmals eine gemeinsame Tagung der beiden Bischofskonferenzen statt. Im April 2008 folgte der Gegenbesuch des österreichischen Episkopats im ungarischen Esztergom.

Die Vollversammlung der österreichischen Bischöfe erfolgt auch in geänderter personeller Zusammensetzung: Erstmals seit seiner Emeritierung als Wiener Erzbischof nimmt Kardinal Schönborn nicht an einer Vollversammlung der Bischofskonferenz teil, der er seit 1991 angehört hat. Neu im Kreis der Bischofskonferenz sind der Apostolische Administrator der Erzdiözese Wien, Grünwidl, sowie der ernannte Grazer Weihbischof Johannes Freitag.

Über die Ergebnisse der Vollversammlung der Bischofskonferenz wird Erzbischof Lackner im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag in Wien informieren.

(Quelle: apa)

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