Die geplante Aufnahme von Pflegekräften in die Schwerarbeitsverordnung lässt weiterhin Begehrlichkeiten bei verwandten Berufsgruppen aufkommen. Neben den Sanitätern reklamieren auch Spitalsärzte und mobile Dienste die Besserstellung bei Pensionsantritt und -abschlägen für sich, berichtete das ORF-"Morgenjournal" am Freitag. Das Sozialministerium erklärte, man werde die gesamte Schwerarbeitsverordnung noch einmal prüfen.
Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) hatte zuletzt gemeinsam mit Koalitionspartner ÖVP eine Neuregelung per 1. Jänner 2026 in Aussicht gestellt. Pflegekräfte sollen damit einen besseren Zugang zur Schwerarbeitspension erhalten - wenn sie mindestens 45 Versicherungsjahre aufweisen und in den letzten 20 Jahren mindestens zehn Jahre Schwerarbeit geleistet haben, können sie mit 60 Jahren in Pension gehen. Budgetär sind 40 Millionen Euro dafür vorgesehen.
Gewerkschaft fordert mehr
Bei der Gewerkschaft der Privatangestellten sieht man das positiv, fordert aber eine faire Lösung für alle Betreuenden, wie GPA-Vorsitzende Barbara Teiber erklärte: "Uns wäre es wichtig, auch Kollegen und Kolleginnen, die schwere Arbeit, körperliche, psychische Arbeit leisten, auch in der Behindertenhilfe mit einzubeziehen, auch in den mobilen Diensten oder auch in der Kinder- und Jugendhilfe." Die Regierung dürfe nicht auf halbem Weg stehenbleiben.
Aus dem Sozialministerium hieß es laut Ö1, man wisse, dass viele Berufsgruppen körperlich und psychisch belastende Arbeit leisteten. Man werde sich die gesamte Schwerarbeitsverordnung noch anschauen müssen.
(Quelle: apa)