Für März

Politik diskutiert weitere Öffnungschritte

Veröffentlicht: 14. Februar 2022 12:39 Uhr
Kommen bald die nächsten Corona-Lockerungen? Für den am Mittwoch angesetzten Corona-Gipfel versprach Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) weitere Öffnungsperspektiven für den März und stellte Beratungen zur Teststrategie in Aussicht. In Sachen Impfpflicht verwies er aber lediglich auf die kommende Expertenkommission.

Bereits am Sonntag hatte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) das Aussetzen der Impfpflicht nicht ausgeschlossen, falls sich die von der Regierung beauftragten Experten dafür aussprechen, das Gesetz auszusetzen. Noch sind diese aber nicht im Amt. Wie der APA aus dem Gesundheitsministerium mitgeteilt wurde, befinde sich die Bestellung der Kommission durch das Bundeskanzleramt gerade in Vorbereitung. In den kommenden Tagen würden weitere Schritte dazu kommuniziert.

Impfpflicht offenbar vor dem Ende

Die Impfpflicht steht noch vor der aktiven Umsetzung auf der Kippe. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) schließt ein Aussetzen nicht aus, sofern sich die beauftragten Experten dafür aussprechen.

Bezüglich der Öffnungsschritte will Mückstein beim Gipfel jene für 19. Februar im Detail vorstellen, es soll aber auch eine darüber hinausgehende Perspektive für den März geboten werden, wie es hieß: "Hier erscheinen aus aktueller Sicht bereits weitere Lockerungen der Maßnahmen möglich. Basis hierfür ist die weiterhin moderate Entwicklung der schweren Krankheitsverläufe aufgrund der hohen Booster-Quote im Land."

Ruf nach Ende der Gratistests

Bei der Teststrategie - hier werden Rufe nach einem Ende der Gratistests lauter - beschäftigt man sich laut Mückstein zurzeit intensiv mit der Evaluierung und Überarbeitung. Am Mittwoch werde man das weitere Vorgehen besprechen. Und bei der abgesagten Impflotterie ist es dem Minister wichtig, "dass wir hier gründlich, geordnet und nachhaltig vorgehen". Man spreche über hohe Geldsummen und habe die Verantwortung, dass das Geld auch nachhaltig investiert werde. "Mittel für die Pflege, vor allem auch struktureller Natur, wären aus meiner Sicht sehr sinnvoll - und zwar für die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und auch aus einer gesamtgesellschaftlichen Sicht", so Mückstein.

Stelzer stellt kostenlose Corona-Tests infrage

Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat in einem Interview mit oe24.TV das Überdenken der kostenlosen Corona-Tests angeregt. Man müsse angesichts der raschen Ausbreitung des …

Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner, aktueller Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, hatte zuvor durchblicken lassen, dass er sich die Impfpflicht ohne Bestrafung vorstellen kann. Er glaube nicht, dass es zum jetzigen Stand der Dinge automatische Sanktionen brauche, sagte er gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" (Montag). Der Landeshauptmann plädierte im Vorfeld des Lockerungsgipfels am Mittwoch weiter für eine Änderung der Quarantäneregeln sowie ein Ende der Gratis-Coronatests.

Diskussion um Impfplicht

In Sachen Impfpflicht müsse mit den Experten geklärt werden, "was wir mit Blick auf den Herbst brauchen", sagte Wallner. Zur Bekämpfung der Omikron-Welle bringe die Impfpflicht wenig, stellte Wallner infrage, ob die Impfpflicht ab Mitte März bei Polizeikontrollen zu berücksichtigen sei. Ebenso hinterfragte der Landeshauptmann, ob allen Ungeimpften in weiterer Folge automatisch eine Strafe drohen soll. "Man kann da langsamer vorgehen", fand er. Gleichzeitig warnte Wallner mit Blick auf den Herbst aber vor einer Abschaffung der Impfpflicht.

 

In Sachen Absonderung forderte Wallner, die Quarantänebestimmungen durch ein Influenzamanagement zu ersetzen. Auch sollten Tests auf jene Personen reduziert werden, die symptomatisch sind. In Wallners Augen ist auch das Ende der Gratis-Testung gekommen. Kostenlos sollen die Tests nur noch sein, wenn sie vorgeschrieben sind oder wenn man einen Test zur Arbeit braucht. Überhaupt könnte es für Wallner im März soweit sein, dass die "G"-Regeln weitgehend verschwinden.

Haslauer über die Impfplicht

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bekräftigte den Wunsch, die Expertenkommission zeitnah einzusetzen, um die Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit der Impfpflicht zu evaluieren, um jedenfalls vor dem 15. März, wenn die Strafbarkeit eintritt, Gewissheit darüber zu haben. Haslauer erwartet sich auch eine Einschätzung der Experten zu der Frage, wie lange die Omikron-Welle noch dauern wird, und ob vielleicht schon eine zeitliche Perspektive über den "Freedom Day" abgegeben werden kann.

Weshalb Haslauer die Impfpflicht in Frage stellt

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Ludwig verteidigt PCR-Teststrategie

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat zuletzt hingegen die Wiener PCR-Teststrategie verteidigt. Diese habe die Möglichkeit gegeben, Infektionsketten sehr schnell zu erkennen. Er plädierte dafür, das System weiterzuführen. Auch in anderen Bundesländern sollte es hier einen Ausbau geben, befand er. Rufe nach einem kostenpflichtigen PCR-Testregime kritisierte er. Ähnlich sieht das Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), dessen Büro zudem darauf verwies, dass Tests Kosten sparten. Denn, so das Argument: Ohne funktionierendes PCR-Testsystem gebe es kein Freitesten aus der Quarantäne. Wien mache 70 Prozent der PCR-Tests österreichweit, verursache aber nur 20 Prozent der Kosten, wurde zudem betont.

Regierung soll sich erklären

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sieht eine Reihe von offenen Fragen. Wie sein Sprecher Andreas Schäfermeier auf APA-Anfrage erklärte, sei etwa offen, wie die weitere Teststrategie aussehe, wie es um die Beschaffung von Corona-Medikamenten stehe und vieles mehr. Dazu kämen offene Fragen wie jene der Überprüfung der Verhältnismäßigkeit der Impfpflicht durch eine noch gar nicht eingerichtete, aber gesetzlich vorgesehene Expertenkommission bevor Strafen ausgesprochen würden.

Es gebe seitens der Bundesregierung erheblichen Erklärungsbedarf, um der durch unterschiedliche Diskussionen verursachte Verwirrung in der Bevölkerung, was die Corona-Schutzmaßnahmen betrifft, mit klarer Kommunikation entgegenzuwirken. Viele von der Bundesregierung zuletzt überraschend und einseitig ohne Einbindung der Bundesländer verkündeten Maßnahmen hätten die Menschen in Österreich verunsichert und skeptisch zurückgelassen. Klarstellungen seien daher dringend notwendig.

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Aus dem Büro des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP) hieß es, dass man im Vorfeld des Bund-Länder-Gipfels bei den bereits geforderten Lockerungen bleibe. Platter hatte sich vergangene Woche für eine Aufhebung der Sperrstunde um 24.00 Uhr sowie der unter bestimmten Voraussetzungen bestehenden Maskenpflicht im Freien ausgesprochen. Zudem hatte er sich wieder größere Veranstaltungen gewünscht. Es müsse Einheitlichkeit bei den Regeln herrschen, hatte Platter betont.

Leichtere Verläufe bei Omikron

Für Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat sich bestätigt, dass die Omikron-Variante leichtere Verläufe und weniger Hospitalisierungen nach sich zieht. Daher müsse insbesondere über die Notwendigkeit der Quarantäneregel, die Sinnhaftigkeit der flächendeckenden Teststrategie sowie darüber, ob die Phase 3 bei der Impflicht tatsächlich notwendig sei, diskutiert werden.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) teilte am Montag mit, sie wolle den Gesprächen nicht vorgreifen, "deren Grundlage die Einschätzungen der Wissenschafterinnen und Wissenschafter sein werden". Mit dem weiteren Verlauf von Omikron würden die wissenschaftlichen Erkenntnisse ganz klar zeigen, dass es "an der Zeit ist, weitere Öffnungsschritte zu setzen", hatte sie schon am Freitag betont

(Quelle: apa)

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