Justament während das Corona-Abwassermonitoring derzeit Rekordwerte in Österreich überhaupt seit Pandemiebeginn verzeichnet, ist das Corona-Medikament Paxlovid in manchen Regionen nicht erhältlich. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kündigte am Samstag auf X (früher Twitter) an, dass das antivirale Arzneimittel "spätestens ab Montag" wieder flächendeckend in den österreichischen Apotheken verfügbar sein werde.
Paxlovid soll in Apotheken neu verteilt werden
Dafür sollen die Apotheken "ab heute die bestehenden Vorräte so verteilen, dass regionale Ungleichheiten ausgeglichen werden", schrieb der Minister. Das habe er "in intensiven Gesprächen mit der Apothekerkammer erreicht". Bereits am Donnerstag hatte es geheißen, dass es genügend Vorräte gebe und an einer Neuverteilung in den Apotheken gearbeitet werde. Zugleich hatte die Ärztekammer von einem Versagen des Gesundheitsministers gesprochen.
Paxlovid ist ein wirksames Medikament zur Verhinderung schwerer Covid-Krankheitsverläufe. Die Tabletten können u.a. von niedergelassenen Ärzten verschrieben werden. Mit der Einnahme sollte rasch nach Symptombeginn gestartet werden.
Regionale Engpässe für Rauch "inakzeptabel"
Für Rauch ist es "inakzeptabel", dass "solche regionalen Engpässe überhaupt auftreten konnten". Er führte das darauf zurück, dass Meldungen, wie viele Packungen von den Apotheken abgegeben wurden, unvollständig waren. Informationen über den Lagerstand in den Apotheken haben weder das Ministerium noch die Apothekerkammer.
Probleme offenbar auch bei Grippe-Impfstoff
Das gelte auch für den Grippe-Impfstoff. Eine Million Dosen wurden für das öffentliche Impfprogramm gekauft. "Nach unseren Informationen muss ein Drittel noch in Apotheken und Arztpraxen liegen. Dennoch klagen Patientinnen und Patienten, dass kein Impfstoff verfügbar ist", kritisierte Rauch. "Der Bund hat Arzneimittel für zig-Millionen an Steuergeld beschafft. Apothekerkammer, Ärztekammer, Pharma-Großhandel und die weiteren Partner haben die Verteilung und Verimpfung effektiv zu organisieren. Das werde ich in den kommenden Gesprächen sehr deutlich machen", kündigte der Gesundheitsminister an.
(Quelle: apa)