Vermutlich ein Wolf hat in der Nacht auf Mittwoch im Gemeindegebiet von Dellach im Gailtal (Bezirk Hermagor) mehr als 20 Schafe gerissen. Ein Bauer hatte um 6.00 Uhr die Polizei verständigt. Die Landwirtschaftskammer Kärnten sprach in einer Aussendung von 22 Schafen, die sofort tot waren, weiteren fünf, die notgeschlachtet werden mussten, und bei drei Schafen war vorerst nicht klar, ob sie überleben würden.
EU soll Schutzstatus des Wolfes senken
Der Kärntner Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber befürchtete, dass Wölfe im Winter, wenn es auf den Bergen schneit, in die Täler drängen würden. Er forderte die EU-Kommission auf, "endlich ihre sture Haltung beim Thema Wolf" aufzugeben und den Schutzstatus des Wolfes zu senken. Kärnten solle als "wolfsfreie Zone" ausgewiesen werden, solche Zonen würde es etwa in Schweden geben. Dort sei ein einfacher Abschuss von Wölfen möglich, weil der Erhalt der traditionellen Rentierhaltung als höherrangig angesehen werde als der strenge Artenschutz.
Wölfe reißen 300 Schafe in Kärnten
Ähnliche Forderungen kamen am Mittwoch auch von dem freiheitlichen Landwirtschaftskammer-Vizepräsidenten Manfred Muhr. Er kritisierte auch den zuständigen Landesrat Martin Gruber (ÖVP), es gebe zwar eine Wolfsverordnung, "die sich aber als völlig sinnlos erweist und die Wölfe überhaupt nicht beeindruckt" – immerhin habe es heuer keinen einzigen Abschuss eines Wolfes, dafür aber mehr als 300 nachgewiesene Risse von Schafen gegeben.
(Quelle: apa)