Österreich

Salzburger Festspiele sollen verjüngt werden

v.l.n.r. Andreas Treichl, Alexander Pereira, Doraja Eberle, Helga Rabl-Stadler, Werner Binnenstein-Bachstein, Michael Hilti
Veröffentlicht: 26. April 2013 16:41 Uhr
 "Ein Seelenwunsch geht in Erfüllung." So stellte der Salzburger Festspiel-Intendant Alexander Pereira am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien die große Residenz der venezuelanischen Musikinitiative "El Sistema" vor, die in Salzburg zwischen 24. Juli und 11. August nicht nur 14 Konzerte und zahlreiche Begleitveranstaltungen bestreiten, sondern auch Begegnungen mit Kindern bringen wird.

"Das ist ein Projekt, das so sicher nie wieder stattfinden kann", erklärte Pereira. "1.400 Kinder kommen in diesem Sommer nach Salzburg. Ich hoffe, dass wir danach alle zehn Jahre jünger sein werden."

"Gemeinsam die Welt verändern"

Möglich gemacht wird das durch die finanzielle Unterstützung der Erste Stiftung, der Hilti Foundation und des Red Bull Media House. Michael Hilti, Präsident des Stiftungsrats der Hilti Foundation, zeigte sich von Sistema begeistert: "Wir hoffen, dass das Vorbild auch in andere Länder ausstrahlen wird." Mit der von der Erste Stiftung unterstützten Initiative "((superar))", die u.a. bereits in der Türkei, in Bosnien und Rumänien tätig ist, passiert dies bereits. "Hier in Zentraleuropa ist ein fruchtbarer Boden, das aufzunehmen", sagte Andreas Treichl, der CEO der Erste Group. "Das ist aber auch das Einzige, was wir von Venezuela kopieren wollen." Euphorisiert zeigte sich Doraja Eberle, die Vorstandsvorsitzende der Erste Stiftung, die sich an Pereira wandte: "Es kann nichts daneben gehen! Wir werden hoffentlich gemeinsam die Welt verändern!"

Jose Antonio Abreu hält Festspielrede

In mehrfacher Hinsicht werden die diesjährigen Festspiele von Sistema geprägt sein: Der Komponist, Musikerzieher, Ökonom und Politiker Jose Antonio Abreu, der 1975 jene Initiative gründete, von der bisher mehr als zwei Millionen Kinder profitierten (aktuell lernen nahezu 400.000 junge Menschen, viele davon aus armen Verhältnissen, ein Instrument und musizieren in den Ensembles, Orchestern und Chören), wird die diesjährige Festspielrede halten. Neben dem Flaggschiff, dem Simon Bolivar Symphony Orchestra kommen weitere Ensembles von El Sistema nach Salzburg: das Teresa Carreno Youth Orchestra, die Venezuelan Brass, der Simon Bolivar National Youth Choir, das Youth Orchestra of Caracas, das Simon Bolivar String Quartet, der White Hands Choir, in dem Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Behinderungen singen, sowie das National Children's Symphony Orchestra. Neben Gustavo Dudamel wird u.a. Simon Rattle dirigieren. Rattle erarbeitet mit dem National Children's Symphony Orchestra Mahlers Symphonie Nr.1. "Sie werden sehen, das wird erstklassig", betonte Pereira die hohe musikalische Qualität der Ensembles.

Viele Veränderungen bei Salzburger Festspielen

Neben den Symphonie- und Chorkonzerten, zwei öffentlichen Symposien zu Themen der Musikerziehung sowie einem Ausstellungsprojekt in der Leica Galerie wird es auch zu einem umfangreichen Austausch mit Institutionen und Initiativen aus Salzburg bzw. Österreich kommen. Besonders intensiv wird dabei ((superar)) eingebunden. "Wir sind stolz und froh, Teil des Programms zu werden", sagte Werner Binnenstein-Bachstein, der Vorstandsvorsitzende der 2010 vom Wiener Konzerthaus, den Wiener Sängerknaben und der Caritas der Erzdiözese Wien in Anlehnung an Sistema gegründeten Initiative.

((superar)) ("Der Name drückt aus, dass wir daran glauben, dass jeder über sich hinauswachsen kann.") wird in das Fest zur Festspieleröffnung am 20. Juli ebenso eingebunden wie in das große Eröffnungskonzert der El Sistema-Residence am 24. Juli mit Mahlers 8. Symphonie. Am 27. Juli gibt es im Hangar 7 ein großes ((superar))-Chorfest. "Ich glaube, dass es für alle Seiten ein großer Gewinn ist", meinte Binnenstein-Bachstein. "Es ist ein gesellschaftspolitisches Signal, eine Win-Win-Situation, auch für die Salzburger Festspiele." (APA)

(Quelle: salzburg24)

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