Im Land Salzburg sorgten Starkwind und heftige Regenfälle, teils mit Hagel, für zahlreiche umgestürzte Bäume. Knapp 750 Feuerwehrleute waren im Einsatz (hier berichten wir ausführlich). Im Tiroler Zillertal ist in Ramsau ein Baum auf zwei Carports und einen Hundezwinger gestürzt, auf das Dach des Nachbarhauses stürzte ebenfalls ein Baum.

Fast 200 Unwetter-Einsätze im niederösterreichischen Zentralraum
In Niederösterreich wurde vor allem der Bezirk St. Pölten stark getroffen. Heftige Sturmböen und intensive Niederschläge hatten im Zentralraum fast 200 Einsätze von 50 Feuerwehren zur Folge, teilte ein Sprecher mit.
Bis weit nach Mitternacht waren überflutete Keller auszupumpen, nach Hangrutschungen vermurte Straßen zu reinigen und dutzende umgestürzte Bäume zu beseitigen, die auf Strom- und Telefonleitungen, aber auch auf Schienen von Bahnstrecken gekracht waren. Dachziegel von Häusern hatten sich ebenfalls gelöst.
Aufregung herrschte kurzfristig nach einem Notruf aus St. Pölten-Viehofen. Laut einem Anrufer war ein Baum auf ein Auto gestürzt, Insassen seien eingeklemmt. "Zum Glück eine Falschmeldung", berichtete ein Sprecher. Das Auto war leer, wurde jedoch stark beschädigt. Zwei Blitze schlugen in Trafoanlagen ein, daraus resultierende Kleinbrände wurden von der Feuerwehr rasch gelöscht. Verletzt wurde bei den zahlreichen Einsätzen niemand.
Die FF St. Pölten-St. Georgen berichtete, dass innerhalb kürzester Zeit 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter niedergegangen seien. "Diese Wassermassen brachten das Kanalsystem an seine Grenzen." Keller, u.a. auch in einem Industriebetrieb, wurden ebenso überflutet wie ein Pferdehof.
Alle anderen niederösterreichischen Regionen blieben von der Unwetterfront mehr oder weniger verschont. Lediglich der Bezirk Tulln wurde nach Feuerwehrangaben noch von den Ausläufern gestreift. 15 Bäume stürzten um.
Schäden in Millionenhöhe in Oberösterreich
Allein in Oberösterreich haben die Unwetter in der Landwirtschaft Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Laut ersten Erhebungen der Hagelversicherung dürfte dort ein Schaden von rund 2,5 Mio. Euro entstanden sein. Besonders betroffen waren demnach die Bezirke Braunau am Inn, Ried im Innkreis und Vöcklabruck.

Blitz schlägt in Vorarlberg in Wohnhaus ein
Unwetter mit Starkregen und Hagelschlag haben in Vorarlberg 15 Feuerwehr-Einsätze notwendig gemacht. In der Mehrzahl der Fälle mussten unter Wasser stehende Keller ausgepumpt werden, hieß es auf APA-Anfrage bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle in Feldkirch. Ein Blitzeinschlag in ein Einfamilienhaus in Altach (Bez. Feldkirch) ging glimpflich aus. Verletzt wurde niemand.
Etwa die Hälfte der Einsätze konzentrierte sich auf die Region Hohenems-Altach-Götzis. Im vom Blitz getroffenen Gebäude entstand laut Polizei zwar eine starke Rauchentwicklung, die Feuerwehr konnte jedoch verhindern, dass das Haus in Brand geriet. Es sei lediglich geringer Sachschaden entstanden, hieß es. Ebenfalls in Hohenems und Altach wurden Straßen überflutet bzw. durch umgestürzte Bäume verlegt.
Knapp 200 Unwetter-Einsätze in Wien
Auch in der Bundeshauptstadt Wien haben die schweren Unwetter zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr geführt. "Es ist gestern Abend ziemlich rund gegangen": So hat Gerald Schimpf, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, am Mittwoch die Einsätze zusammengefasst, die am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch aufgrund der Unwetter über der Stadt erforderlich waren. Knapp 200 Einsätze wurden absolviert, die den Gewittern zugeordnet wurden. Davon betraf fast ein Viertel den Bezirk Döbling.
"Ab 20.30 Uhr hatten wir erhöhte Einsatzbereitschaft", sagte Schimpf. "Es waren einige Fahrzeuge zusätzlich im Dienst." Neben Döbling waren die Bezirke Penzing, Ottakring, Hernals und Brigittenau am stärksten betroffen. In Döbling erwischte es besonders das Gebiet Krottenbachstraße und Umgebung.
Die meisten Einsätze waren "Unwetter-typisch": Umgestürzte Bäume, Wassereintritt über Dächer, oder auszupumpende Räume. "Es gab zum Glück kaum Einsätze mit Personengefährdung", betonte Schimpf. Bis 6.00 Uhr waren die Arbeiten abgeschlossen.
Bereits zuvor hatte die Hitze am Dienstag für erhöhtes Arbeitsaufkommen bei der Feuerwehr gesorgt. Es gab mehrere CO-Zwischenfälle. "Zum Glück ist alles glimpflich ausgegangen", sagte Schimpf.
Unwetter nach heißestem Tag des Jahres
Der Dienstag war der bisher heißeste Tag des Jahres. 37,2 Grad wurden an der ZAMG-Wetterstation Wien Innere-Stadt gemessen. Dahinter lagen Innsbruck Universität, Hohenau an der March (NÖ) und Wien Donaufeld mit 36,3 Grad. An rund 200 der insgesamt 280 Wetterstationen der ZAMG wurden heute mehr als 30 Grad gemessen, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
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(Quelle: apa)