Nachdem am Mittwochabend ein Video auf Twitter aufgetaucht ist, das Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in geselliger Runde zeigt, erntete der Kanzler dafür ordentlich Kritik. In der Aufnahme empört er sich über Frauen, die in Teilzeit arbeiten, die Diskussion um Kinderarmut und die Sozialpartnerschaft. Empört über das Video hingegen zeigen sich ÖGB, Caritas, die Opposition und der grüne Koalitionspartner.
Der Kanzler rechtfertigte sich Donnerstagabend in einem Video auf Twitter.
Nehammer: "Leistung muss sich lohnen"
Mit "Hast du schon die Diskussion auf Social Media um ein Video von mir gesehen?" adressiert Nehammer seine Follower und Followerinnen auf dem Kurznachrichtendienst und verteidigt den Inhalt des umstrittenen Videos: "Ich stehe dazu, dass sich Leistung lohnen muss, und ich stehe dazu, dass Eltern eine Fürsorgepflicht für ihre Kinder haben". Und weiters: "Wer davon spricht, dass es in Österreich keine warme Mahlzeit für Kinder gibt, der stellt dieses Land in ein schlechtes Licht."
Die Verantwortung dafür liege aber bei den Eltern. Bei jenen Familien, die nicht zurechtkämen, greife das soziale Netz, ist Nehammer überzeugt.
Während andere Videos "zusammenschneiden und verkürzen" will sich der Kanzler "unser Österreich" nicht schlechtreden lassen, denn "die Schlechtredner werden nichts besser machen." Generalsekretär Christian Stocker ortet in der Diskussion "schmutzige Angriffe" der Opposition, die sich bereits im "Wahlkampfmodus" befinde.
(Quelle: apa)