Spesen-Affäre

Straches frühere Büroleiterin legte Mandat zurück

ABD0006_20190617 - WIEN - ÖSTERREICH: ++ ARCHIVBILD ++ ZU APA0042 VOM 17.6.2019 - Heinz-Christian Strache (FPÖ) während einer Pressekonferenz am Samstag, 18. Mai 2019, in Wien. Der nach dem Ibiza-Skandal zurückgetretene FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache nimmt das EU-Mandat, das er dank 45.000 Vorzugsstimmen bei der EU-Wahl bekommen hat, nicht an. (ARCHIVBILD VOM 18.5.2019) - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
Veröffentlicht: 27. September 2019 13:14 Uhr
Die FPÖ kommt wenige Tage vor der Nationalratswahl nicht zur Ruhe. Am Freitag gab die Wiener Landesgruppe via Aussendung bekannt, dass die frühere Büroleiterin von Heinz-Christian Strache, die in die mutmaßliche Spesen-Affäre involviert sein soll, ihr Mandat als Bezirksrätin zurücklegt und ihre Parteimitgliedschaft ruhend stellt. Strache soll 11.500 Euro Mietkostenzuschuss zurückzahlen.

Die langjährige persönliche Mitarbeiterin Straches ist Bezirksrätin in Wien-Landstraße. Für die Dauer der Ermittlungen stellt sie außerdem auf eigenen Wunsch ihre Mitgliedschaft in der FPÖ ruhend. Sie wird - wie auch Strache und dessen ehemaliger Leibwächter - des Vergehens der Untreue verdächtigt und wurde bereits von der Staatsanwaltschaft Wien einvernommen.

Strache wohl weiter Parteimitglied

Dass auch Strache seine Parteimitgliedschaft zurücklegt, hielt man bei den Freiheitlichen am Freitag gegenüber der APA als eher unwahrscheinlich. Kolportiert wurde von der Tageszeitung "Österreich" ein dahin gehendes Gespräch Straches mit dessen Nachfolger Norbert Hofer, das aber offiziell nicht bestätigt wurde. Andere mögliche Konsequenzen für den einstigen Parteichef sollen erst nach dem Wahlsonntag thematisiert werden.

FPÖ will "Blauen Montag" abhalten

Wie gewohnt wollen die Freiheitlichen am Tag nach der Wahl ihren "Blauen Montag" abhalten, erst am Dienstag soll traditionell der Bundesparteivorstand zusammenkommen, um das Ergebnis - und wohl auch die Causa Strache - zu besprechen. Allerdings könnte auch die Wiener Landesgruppe gesondert zusammentreten, um die mutmaßliche Spesenaffäre zu behandeln. Eine Bestätigung für eine solche Sitzung gab es vorerst aber nicht.

Nepp will Spesenbelege an Behörden übergeben

Der geschäftsführende Obmann der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, hatte angekündigt, sämtliche Spesenbelege Heinz-Christian Straches den ermittelnden Behörden zu übergeben, zudem läuft eine Sonderprüfung zu den anonym erhobenen Vorwürfen. Bekannt wurde mittlerweile auch, wie viel am Mietzuschuss Strache zurückzahlen soll, wie dies Nepp schon am Dienstag angekündigt hatte: Laut der Gratis-Zeitung "Heute" soll es sich um 11.500 Euro handeln.

Die internen Turbulenzen in der FPÖ dürften zudem auch mehr und mehr persönliche Ausmaße annehmen. So soll der Hinweis auf die Finanzierung der Mauer rund um Norbert Hofers Privathaus durch die Partei von dessen Vorgänger selbst oder aus dessen Umfeld stammen, vermuteten mehrere Freiheitliche gegenüber der APA. Strache könnte sich demnach für die Kritik am mutmaßlichen Missbrauchs seines Spesenkontos revanchiert haben.

(Quelle: apa)

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