"Sehe ich derzeit nicht"

Tanner erteilt verpflichtenden Milizübungen Absage

Veröffentlicht: 23. April 2022 09:02 Uhr
Der Rückkehr zu verpflichtenden Milizübungen erteilt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) eine Absage. Sie will aber die Anreizsysteme verstärken, um mehr Wehrdiener dafür zu gewinnen. Im "Presse"-Interview (Samstag-Ausgabe) bekennt sich die Ministerin zur der angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine in Frage gestellten Freiwilligkeit der Milizübungen.
SALZBURG24 (KAT)

Die Verpflichtung würde bedeuten, dass man den Grundwehrdienst von sechs auch acht Monate verlängern muss.

 

Tanner gegen verpflichtende Milizübungen

Und "das sehe ich derzeit nicht", sagte Tanner. Freilich müsse die Miliz üben. Dies könne man auch aber Anreizsysteme erreichen, die "gut angenommen" würden. Nötig wäre auch "ein stärkeres Verständnis der Wirtschaft für das Milizsystem".

Die verpflichtenden Milizübungen - die auf mehrere Jahre verteilt zu leisten sind - waren 2006 unter dem vormaligen Verteidigungsminister und heutigen Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) abgeschafft worden. Unter Tanner wurde die Möglichkeit von drei freiwilligen Miliz-Monaten, also das 6+3-System, etabliert.

"Größte Baustelle ist die Landesverteidigung"

Der Ukraine-Krieg hat den Österreicher:innen die Bedeutung einer funktionierenden Armee vor Augen geführt. Die Politik diskutiert aktuell ein Sonderbudget, zudem sollen die jährlichen Ausgaben …

Experten fordern Wiedereinführung

Angesichts des Ukraine-Krieges wurde über die Wiederaufnahme verpflichtender Milizübungen diskutiert, Generalstabschef Robert Brieger und andere Experten plädierten dafür, in der ÖVP wurde es geprüft. Seitens der Grünen hat Wehrsprecher David Stögmüller wissen lassen, dass man zwar für die Wiederbelebung des Milizsystems sei, aber gegen eine Verpflichtung und somit einen längeren Wehrdienst - zumal damit auch der Zivildienst verlängert werden müsste.

In Sachen Luftraumüberwachung betonte Tanner im "Presse"-Interview, dass die Eurofighter "selbstverständlich" bleiben, "solange ich nicht ein Kaufangebot bekomme". "Sollte der äußerst unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Indonesien uns die Eurofighter abkauft, haben wir natürlich auch zu schauen, welche Möglichkeiten es dann gibt", merkte sie an.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken