Die Opfer waren in der Passage, die Lugeck und Wollzeile miteinander verbindet, unterwegs, als laut Zeugen fünf bis zehn Schüsse abgegeben wurden. Ob die Männer zuvor in dem bekannten Schnitzeltempel Figlmüller essen waren und der Täter auf sie gewartet hat, ist unklar. Die Betreiber des Lokals betonten in einer Aussendung, dass Gäste und Mitarbeiter des Restaurants zu keinem Zeitpunkt in Gefahr waren.
Männer offenbar zu dritt unterwegs
Ein Ohren- und Augenzeuge berichtete, dass die Männer zu dritt unterwegs waren. Der russische Tourist, der in einem Geschäft in der Wollzeile war, hörte die Schüsse und sah, wie Passanten die Flucht ergriffen. In der Passage lagen die beiden Angeschossenen, ein dritter Mann stand daneben und sprach mit den etwa 30 bis 40 Jahre alten Opfern. Der 57-Jährige nahm an, dass es sich um einen Angehörigen gehandelt hat. Der Mann sprach eine slawische Sprache, der Tourist vernahm mehrmals ein besorgtes "Bruder, Bruder", wie er der APA berichtete. Den Täter hat der Russe nicht mehr gesehen.
Identitäten der Opfer geklärt
Dass ein dritter Mann die beiden Opfer begleitete, wollte Polizeisprecher Daniel Fürst auf APA-Anfrage nicht bestätigen. Die Identität des Toten und des Verletzten sind geklärt, wurden aufgrund laufender Ermittlungen aber nicht bekannt gegeben. Zeugen gaben nicht nur eine Täterbeschreibung ab, sie berichteten auch, dass der Bewaffnete mit einem Auto geflüchtet sein könnte. Deshalb gab es im Laufe des Nachmittags nahe des Tatorts mehrere Anhaltungen, jedoch noch keine Festnahmen.
Polizei schließt Terrrorakt aus
Die Schüsse im größten Weihnachtstrubel in der Innenstadt lösten Panik wegen eines möglichen Terroraktes aus. Das schloss die Polizei jedoch sofort aus. Es habe sich vielmehr um eine "gezielte Straftat" gehandelt. "Es besteht derzeit keine Gefährdung für Unbeteiligte", twitterte die Exekutive.
Hintergründe zu Schüssen unklar
Die Hintergründe der Tat waren am Nachmittag ebenso unklar wie die Identitäten der Opfer. Die Schüsse wurden laut Zeugenaussagen vor einem bekannten Lokal abgegeben, der Täter soll danach mit einem Auto davon gefahren sein. Das Areal wurde vom Lugeck bis Postgasse großräumig abgesperrt, Polizisten waren mit Helmen und schusssicheren Westen postiert. Auch ein Polizeihubschrauber und Diensthunde waren im Einsatz.

Tatort in Wien wieder frei
Die Sperre wurde drei Stunden nach der Bluttat aufgehoben. Nur die Passage blieb für die Tatortarbeit vorerst geschlossen, mittlerweile ist aber auch dieser Bereich wieder freigegeben.
Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf serbische Nachrichtenportale, dass der Hintergrund der Tat womöglich im Dunstkreis serbischer und/oder montenegrinischer Kriminalität zu suchen sein könnte. Die Polizei hielt sich zu den Hintergründen der Tat zunächst sehr bedeckt. Eine Bestätigung oder ein Dementi gab es nicht.
(APA)
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(Quelle: apa)