"Es geht ums Staatsganze"

Van der Bellen lädt Parteien erneut zu Gesprächen ein

Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Rahmen eines Statements zur aktuellen Lage nach dem Ende der Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP am Mittwoch, 12. Februar 2025, in Wien. 
Veröffentlicht: 12. Februar 2025 18:22 Uhr
Nach den gescheiterten Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP meldete sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort. Er werde Gespräche mit allen Parteien führen. Es gehe darum, Kompromisse zu finden - und "ums Staatsganze".

Bundespräsident Alexander Van der Bellen will nach den gescheiterten Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP weitere Möglichkeiten ausloten, um zu einer Regierung zu kommen. Aus diesem Grund werde er in den kommenden Tagen mit "Politikerinnen und Politikern" - also wohl den Parteichefs - Gespräche führen, wie eine künftige Regierung künftig aussehen soll, sagte er Mittwochabend in einem Statement in der Hofburg. Präferenzen zeigte er nicht.

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In der Hofburg erwartet werden am Donnerstag zumindest NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, SPÖ-Chef Andreas Babler und Grünen-Chef Werner Kogler.

Die vier Optionen nach gescheiterten Verhandlungen

Van der Bellen nannte vier Optionen, die nun nach dem Scheitern der bereits zweiten Koalitionsgespräche möglich seien: Eine Neuwahl des Nationalrats, eine Minderheitsregierung unter Duldung des Parlaments, eine Expertenregierung für eine gewisse Zeit oder möglicherweise doch noch eine Koalition mehrerer Parteien. "Wie diese Regierung zusammengesetzt ist, hat für mich grundsätzlich keine Rolle zu spielen", betonte der Bundespräsident aber.

VdB mit Plädoyer für Kompromissfähigkeit

In seiner kaum zehnminütigen Wortmeldung in der Präsidentschaftskanzlei, nach der keine Journalistenfragen zugelassen waren, hielt Van der Bellen ein Plädoyer für das Finden von Kompromissen. Diese seien in Verruf geraten, die politische Landschaft polarisiere sich nicht nur in Österreich zunehmend.

Der Bundespräsident bedauerte dies, denn die liberale Demokratie lebe davon: "Der Kompromiss in Österreich ist ein Schatz, ein Kulturgut, mit dem wir immer gut gefahren sind." Es gehe um einen konstruktiven Weg in die gemeinsame Zukunft und um das Staatsganze. "Ein Verhandlungsprozess ist kein Wettkampf, in dem es nur Gewinner und Verlierer gibt", legte er den Parteienvertretern ans Herz.

Zuvor hatte FPÖ-Obmann Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag, den er von Van der Bellen erhalten hatte, abgegeben. Damit waren auch die blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen geplatzt. Dem vorausgegangen war ein letztes persönliches Treffen mit VP-Obmann Christian Stocker. Kickl machte die ÖVP für das Scheitern verantwortlich, sei man dieser doch in vielen Punkten entgegengekommen. Die Volkspartei sah einen "Machtrausch" des FPÖ-Chefs.

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Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP gibt es mehrere Wege zu einer neuen Regierung. Lest hier, wie es jetzt in Österreich weitergehen könnte.

(Quelle: apa)

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