28 Modelle am Prüfstand

Vier Winterreifen fallen im Test komplett durch

28 Winterreifen-Modelle sind auf Herz und Nieren geprüft worden. 
Veröffentlicht: 24. September 2024 16:13 Uhr
Der Herbst ist da und damit stellt sich für viele Autofahrer:innen auch so langsam die Frage nach den passenden Winterreifen. "Sehr gut" wurde im aktuellen ÖAMTC-Test keines vergeben. Vier Modelle sind durchgefallen.
SALZBURG24 (KAT)

28 Modelle in zwei Dimensionen haben der ÖAMTC und Partnerorganisationen im aktuellen Winterreifentest genau unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse decken nahezu die gesamte Bandbreite ab, wie Steffan Kerbl, Reifenexperte beim Mobilitätsclub, in einer Aussendung am Dienstag erklärt. Die Bestnote "Sehr gut" wurde nicht vergeben. Sechs Produkte schafften ein "Gut". Am unteren Ende der Tabelle finden sich hingegen sieben "Genügend" und vier "Nicht genügend'. Elf Modelle waren "Befriedigend".

Getestet wurde in zwei Hauptkriterien: Einerseits wurde die Fahrsicherheit auf trockener, nasser und winterlicher Fahrbahn (70 Prozent der Gesamtwertung) beurteilt, andererseits wurden alle Testkandidaten in Hinblick auf ihre Umweltbilanz überprüft (30 Prozent).

Drei "Gut" in unterer Mittelklasse-Dimension

In der Dimension 205/55 R16 91H wurde dreimal "Gut", jeweils viermal "Befriedigend" und "Genügend" sowie ein "Nicht genügend" vergeben. ÖAMTC-Experte Kerbl fasst die Vor- und Nachteile der besten Reifen dieser Dimension zusammen: "Grundsätzlich zeigen sich die Modelle von Continental, Goodyear und Michelin ausgewogen. Es gibt keine gravierenden Schwächen auf den verschiedenen Fahrbahnverhältnissen, zudem punkten alle mit guter Laufleistung." Die Unterschiede würden im Detail liegen: Während der Continental bei der Sicherheit den Spitzenplatz belegt und vor allem auf nasser und winterlicher Fahrbahn überzeugt habe, spiele der Michelin bei der Umweltbilanz seine Trümpfe aus und konnte in Sachen Laufleistung, Abrieb und Effizienz punkten. Der Reifen von Goodyear liegt in beiden Hauptkriterien zwischen diesen beiden und ist damit der Allrounder unter den Top 3.

Die mit "Befriedigend" beurteilten Reifen von Hankook, Dunlop, Nokian Tyres und Falken leisten sich in verschiedenen Kriterien leichte Schwächen. Dennoch können sie, je nach Fahrprofil, eine Alternative darstellen, meint Kerbl. "Anders sieht es mit den Modellen von Zeetex, GT Radial, Vredestein und Pirelli aus. Ihre klaren Schwächen auf mindestens einer Oberfläche führen zu einer Gesamtwertung von 'Genügend'". Komplett die Finger lassen sollte man vom Winrun Winter-max A1 WR22: Der Winterreifen aus China fiel bei den Tests auf nasser Fahrbahn glatt durch – ein Straßenzustand, der gerade im Winter sehr häufig vorliegt.

Drei Modelle fallen in Dimension für SUV durch

16 Modelle traten in der SUV-Dimension an – und auch hier sind die Ergebnisse ambivalent. "Erfreulich ist, dass sich drei Modelle sehr ausgewogen präsentieren. Goodyear, Dunlop und Vredestein können sowohl in der Sicherheit als auch in der Umweltwertung reüssieren und erhalten mit der Note 'Gut' eine klare Kaufempfehlung", so Steffan Kerbl. Für das breite, mit "Befriedigend" beurteilte Mittelfeld, in das sich die Modelle von Semperit, Hankook, Continental, Pirelli, Yokohama, Giti und Firestone einreihen, gelte: Als Alternative akzeptabel, wenn man sich der jeweiligen Stärken und Schwächen der Reifen bewusst ist.

Zum aktuellen Winterreifentest

Am unteren Ende der Tabelle finden sich bei den 215ern zunächst drei Kandidaten, bei denen es im ÖAMTC-Winterreifentest nur für ein 'Genügend' reicht. Viking, Kumho und Maxxis liefern Produkte ab, die zwar über eine gute Laufleistung verfügen, auf trockener Fahrbahn aber deutliche Mängel aufweisen, erklärt der Experte. Es gehe aber noch schlechter. "Der Triangle WinterX TW401 und der Davanti Wintoura + weisen eine sehr schwache Leistung auf nasser Fahrbahn auf – sie sind weit abgeschlagen und erhalten für die mäßige Performance ein 'Nicht genügend'. Anders der Reifen von Kenda, der im Nassen zwar gut funktioniert, dafür auf trockener Fahrbahn erhebliche Schwächen aufweist. Abgesehen davon wiegt ein Kenda Wintergen 2 KR501 rund 12,4 Kilo und damit um 3,6 Kilo mehr als der gleich dimensionierte Goodyear. Das gibt erhebliche Abzüge in der Umweltwertung, sodass auch hier ein 'Nicht genügend' die Folge ist."

Warum kein Einser im Winterreifentest?

Die Schwierigkeit, beim Reifentest einen "Einser" zu erreichen, erklärt der ÖAMTC-Techniker so: "Es gibt tatsächlich einige Reifen, die in einzelnen Bereichen die für ein 'Sehr gut' geforderten Werte erreichen. Das jedoch in allen getesteten Kriterien zu schaffen, ist kaum möglich, denn Top-Werte in einer Kategorie bedingen in der Regel Abstriche an einer anderen Stelle. Die Reifenherstellung ist also immer ein Kompromiss."

(Quelle: salzburg24)

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