Seit dieser Woche sind FFP2-Masken im Handel, den öffentlichen Verkehrsmitteln und allen Amtsgebäuden verpflichtend zu tragen. Die Einwegmasken sind für die Länge eines Arbeitstages – also zirka acht Stunden – konzipiert. Danach sollten sie entsorgt werden. Doch keinesfalls dürfen die FFP2-Masken im gelben Sack landen. „Sie gehören in die Restmüll-Tonne“, erklärt Angelika Brunner, Leiterin des Referats für Abfallwirtschaft und Umweltrecht des Landes Salzburg im Gespräch mit SALZBURG24. Der Grund: Die Masken sind nicht recycelbar.
Einwegmaske nach zehn Stunden entsorgen
„FFP2 steht übrigens für „Filtering Face Piece“. Die Einwegmaske ist ausgelegt als Arbeitsschutz für eine Acht-Stunden-Schicht. Im privaten Bereich – etwa beim Einkaufen oder der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln kann die Einwegmaske auch öfters benutzt werden. Nach einer Tragezeit von acht bis maximal zehn Stunden sollte man sich aber endgültig von dem Mund-Nasen-Schutz trennen.
FFP2-Maske länger verwenden
Um die Maske länger als zehn Stunden zu verwenden und damit ihre Lebensdauer zu verlängern, muss sie gereinigt werden. Dabei kursieren im Netz zahlreich – teils höchst-experimentelle Anleitungen. Doch hier ist Vorsicht geboten, nicht alle Methoden eigenen sich.
Damit die Viren auf dem Stoff entfernt werden ohne das Material zu beschädigen, kann man sie für sieben Tage lufttrocknen lassen. „Wichtig ist bei dieser Option, dass die Maske möglichst nicht in der Küche oder im Bad gelagert wird, da hier die Luftfeuchtigkeit erhöht ist und die Maske so ggf. nicht ordentlich durchtrocknet“, informiert etwa das Testportal vergleich.org und stützt sich dabei auf Daten einer Untersuchung der FH Münster.
Bei 80 Grad ins Backrohr
Noch stärker, nämlich nahezu vollständig, ist die Reduzierung der Virenlast bei einer Behandlung mit 80 Grad Celsius trockener Hitze, also z.B. im Backofen. Hierzu muss die Maske für mindestens 60 Minuten im Backofen verbleiben. Dabei ist es aber sehr wichtig, dass es keine Temperaturschwankungen im Ofen gibt. Denn bei geringeren Temperaturen können die Viren überleben, bei Temperaturen über 100 Grad Celsius kann das Material beschädigt werden. Prüft daher am besten mithilfe eines Braten- oder Backofenthermometers. Zudem solltet bei dieser Variante ausnahmslos Ober- und Unterhitze verwenden, da bislang nicht klar ist, ob sich bei Umluft-Programm die Viren von der Maske im Ofen verbreiten können. Vor der Desinfektion im Ofen sollte die Maske übrigens mindesten einen Tag an der Luft getrocknet haben.
Mit diesen beiden Methoden ist eure Maske bis zu fünf Mal wiederverwendbar. Die Untersuchung der FH Münster könnt ihr im Detail hier nachlesen.
Keinesfalls reinigen solltet ihr eure Maske mit Wasserdampf, in der Mikrowelle, der Spülmaschine oder der Waschmaschine. Auch eine Bestrahlung mit UV lässt die Viren nicht verschwinden.

FFP2-Masken ein Umweltproblem?
Angesichts der zig-millionenfachen – nicht recycelbaren – Masken, die in naher Zukunft in Österreichs Haushalten nicht mehr wegzudenken sind, drängt sich die Frage auf: „Werden die Einwegmasken nun zum neuen Problem für die Umwelt?“ „Grundsätzlich nein“, sagt Abfallwirtschaftsexpertin Brunner. „Sofern sie im Restmüll und nicht in der Natur landen.“ Im Freien ist ein Verrotten aufgrund des Plastiks praktisch unmöglich – ähnlich wie bei Zigarettenstummel, die in der Natur erst nach rund 15 Jahren vollständig zerfallen und sich zum Umweltproblem entwickelt haben.
Bei der Menge des Restabfalls, den wir produzieren, würden die FFP2-Masken kaum einen Unterschied machen. „Das werden wir gar nicht merken“, ist sich die Abfallwirtschafts-Expertin sicher. Immerhin sind die Salzburger Haushalte im Schnitt für 93.000 Tonnen Restabfall pro Jahr verantwortlich. Davon sind 16 Prozent Lebensmittel, 14 Prozent Bioabfall, 8 Prozent Papier und Karton, 13 Prozent Plastik, 12,5 Prozent Glas, Metall und Textilien, 1,2 Prozent Elektroaltgeräte, Batterien und gefährliche Stoffe sowie 35,3 Prozent Hygieneartikel, Asche, Kleintierstreu, Fliesen usw..
Deutlich angestiegen seien die Mengen in der schwarzen Tonne in Salzburg vor allem während des ersten Lockdowns im März „Da hat man schon gemerkt, dass die Leute viel mehr zu Hause waren, als jetzt“, erinnert sich Brunner zurück.
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