Zunahme von 5,7 Prozent

Zahl der Tierversuche in Österreich gestiegen

THEMENBILD - ZU APA0449 VOM 16.10.2015 - THEMENBILD - Illustration zum Thema "Tierversuche": Im Bild eine Laborratte, aufgenommen am Dienstag, 13. Oktober 2015, in einem Labor der Veterinärmedizinischen Universität in Wien. Das neue TVG sieht vor, dass Tierversuche in vier Schweregrade eingeteilt werden. Als Schweregrad eins stuft das Gesetz sogenannte Terminalversuche ein, die gänzlich unter Vollnarkose durchgeführt werden, aus der das Tier nicht mehr erwacht. 2014 wurden drei Prozent aller Tierversuche (rund 5.000 Tiere) so bewertet.
Veröffentlicht: 11. November 2022 10:15 Uhr
In Österreich ist die Zahl der Tierversuche im vergangenen Jahr gestiegen. Die Zunahme beträgt 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 218.244 Tiere wurden verwendet.
SALZBURG24 (mem)

Die Zahl der in Österreich in Tierversuchen verwendeten Tiere ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen: 2021 wurden 218.244 Tiere für diesen Zweck eingesetzt, das sind um 5,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor (206.469). 2019 waren es noch 246.315 Tiere. Das geht aus der Tierversuchsstatistik 2021 hervor, die vom zuständigen Bildungsministerium veröffentlicht wurde.

Tierversuche in vier Schweregraden

Das Tierversuchsgesetz (TVG) sieht vor, dass Tierversuche in vier Schweregrade eingeteilt werden: Mit 115.511 Tieren (2020: 109.752) entfällt etwas mehr als die Hälfte in die Kategorie "gering" (Schweregrad zwei). Dazu zählen Versuche, bei denen "kurzfristig geringe Schmerzen, Leiden oder Ängste" zugefügt werden, oder Versuche ohne wesentliche Beeinträchtigung des Wohlergehens oder des Allgemeinzustands der Tiere, beispielsweise Ohr- oder Schwanzspitzenbiopsien.

Mehr als 5.000 Tiere sterben

Als Schweregrad eins ("keine Wiederherstellung der Lebensfunktion") stuft das Gesetz Versuche ein, die gänzlich unter Vollnarkose durchgeführt werden, aus der das Tier nicht mehr erwacht. Im vergangenen Jahr wurden an 5.408 Tieren (2020: 4.825) solche "Terminalversuche" durchgeführt.

Versuche nach Schweregrad drei bei rund 75.000 Tieren

Versuche, die "kurzzeitig mittelstarke Schmerzen, Leiden oder Ängste oder lang anhaltende geringe Schmerzen" verursachen (Schweregrad drei), etwa bei chirurgischen Eingriffen unter Narkose mit mittelschweren postoperativen Schmerzen, mussten im Vorjahr 75.357 Tiere (2020: 69.755) erdulden.

Zum Schweregrad vier zählen Versuche mit "starken Schmerzen, schweren Leiden oder Ängsten oder lang anhaltenden mittelstarken Schmerzen, Leiden oder Ängsten", wie sie etwa bei Verpflanzungen artfremder Gewebe (Xenotransplantationen) oder bei vollständiger Isolierung geselliger Tiere über einen längeren Zeitraum auftreten. 2021 entfielen 21.968 Tiere (2020: 22.137) in diese Kategorie.

Nach Verwendungszweck werden die meisten Tiere für angewandte Forschung im Bereich "Infektionskrankheiten des Menschen" (28.687) eingesetzt, gefolgt von Grundlagenforschung im Bereich "Multisystemisch" (25.104) und angewandter Forschung im Bereich "Krebserkrankungen des Menschen" (23.925).

Mäuse am häufigsten eingesetzt

Die am häufigsten bei Versuchen eingesetzten Tiere sind Mäuse (165.884), gefolgt von Zebrafischen (24.463), den Kategorien "andere Fische" (6.448) und "andere Amphibien" (5.316), Ratten (3.769), Haushühnern (3.542) und Schweinen (2.566).

Alle Zahlen beinhalten auch Tiere für die Erhaltungszucht sowie solche, die erneut in Versuchen verwendet wurden.

(Quelle: apa)

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