Bis zum Jahresende soll die von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) eingesetzte Wehrdienstkommission drei Vorschläge zur Weiterentwicklung von Wehr- und Zivildienst sowie der Miliz erarbeiten. Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Dienstag berichteten, dürften die stimmberechtigten Expertinnen und Experten einhellig eine Verlängerung des Wehr- und Zivildiensts vorschlagen. Eine offizielle Bestätigung dafür war für die APA bisher nicht zu bekommen.
Mehrere neue Wehrdienst-Modelle im Gespräch
Dem Vernehmen nach werde die Kommission als erste Option eine Verlängerung des Wehrdienstes auf sechs Monate plus vier Monate an verpflichtenden Truppenübungen in regelmäßigen Abständen vorschlagen, so die "OÖN". Eine zweite Option seien acht Monate plus zwei Monate Übungen. Über die dritte Option werde noch diskutiert – eine Möglichkeit seien vier plus sechs Monate. Eine Verlängerung des Wehrdienstes solle auch eine Verlängerung des Zivildienstes zur Folge haben, dieser könnte demnach von neun auf zwölf Monate ausgedehnt werden.
Im Verteidigungsministerium wollte man sich dazu nicht äußern. Die Optionen werden derzeit noch erarbeitet, hieß es. Nach APA-Informationen wird gleichzeitig auch an einem Anreizsystem gearbeitet, um die Akzeptanz für die Maßnahme zu steigern und wieder mehr junge Männer für den Grundwehrdienst zu gewinnen.
Expert:innen-Kommission berät zu Reform der Wehrpflicht
Unter dem Vorsitz von Milizbeauftragtem Erwin Hameseder beraten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Ministerien, aber beispielsweise auch der Bundesjugendvertretung, des Gewerkschaftsbundes, der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer seit Juni dieses Jahres über eine mögliche Reform. Zehn der 23 Mitglieder sind stimmberechtigt. Hameseder selbst hat sich in der Vergangenheit jedenfalls für eine Verlängerung des aktuell sechs Monate dauernden Grundwehrdienstes ausgesprochen und die Abschaffung der verpflichtenden Milizübungen im Jahr 2006 kritisiert.
(Quelle: apa)





