Österreich

Zwei Tote durch Schneechaos im Süden Österreichs

Veröffentlicht: 31. Jänner 2014 17:58 Uhr
Der massive Schneefall im Süden Österreichs hat am Freitag in Osttirol zwei Menschenleben gefordert und das öffentliche Leben praktisch zum Erliegen gebracht. In Kärnten brach der Bahnverkehr beinahe völlig zusammen, weil stellenweise mehr als ein Meter Schnee gefallen war. Einige Täler in Osttirol waren abgeschnitten, die Lawinengefahr war groß und stieg weiter.

Bei einem Lawinenabgang auf eine Gemeindestraße in Innervillgraten in Osttirol wurde gegen 9.30 Uhr ein Räumfahrzeug verschüttet. Für den Lenker des Radladers kam jede Hilfe zu spät. In Thurn bei Lienz stürzte ein 38-jähriger Einheimischer beim Versuch, eine Verklausung zu lösen, in einen Bach. Er konnte nur mehr tot geborgen werden.

In Kärnten brach der Bahnverkehr zusammen. Aus Richtung Wien kamen Reisende zwar bis Klagenfurt. Von dort verkehrten aber nur mehr vereinzelt Züge in Richtung Westen. In Richtung Italien kam der Zugverkehr gänzlich zum Erliegen, die Tauernbahn nach Salzburg war ab Spittal gesperrt. Bereits am Vormittag war der Fernverkehr auf der Tauernachse eingestellt worden.

Auch auf der Straße gab es massive Behinderungen. Die Tauernautobahn wurde am Nachmittag in Kärnten in beide Richtungen gesperrt. Laut ÖAMTC blieben zwischen der Auffahrt Spittal Ost und dem Wolfsbergtunnel zahlreiche Fahrzeuge liegen. In beiden Fahrtrichtungen wurden rund zehn Kilometer Stau registriert.

Einige Täler in Osttirol waren nach Lawinenabgängen nicht mehr erreichbar. In Inner- und Außervillgraten sowie in den Gemeinden St. Veit und Hopfgarten im Defereggental seien Schneebretter abgegangen, sagte Harald Haider vom Baubezirksamt Lienz der APA. Das Defereggental, große Teile der Pustertaler Höhenstraße, die Gailtalstraße (B111) sowie das Villgratental waren bis auf Weiteres gesperrt, weitere Sperren wurden befürchtet.

Am späten Nachmittag wurden auch die Zufahrten in den Kärntner Ort Heiligenblut (Bezirk Spittal an der Drau) am Fuße des Großglockners gesperrt. Ursache war die massive Lawinengefahr. Der Ort sollte zumindest bis Samstag früh von der Außenwelt abgeschnitten bleiben.

Mit einem Verletzten endete ein Lawinenabgang auf ein Haus in Irschen im Bezirk Spittal. Ein 71-jähriger Pensionist hielt sich gerade im Bad auf, als plötzlich Schnee durch das nordseitige Fenster in den Raum eindrang und ihn gegen die Badezimmertür drückte. Er wurde verletzt in das Bezirkskrankenhaus Lienz eingeliefert.

In Bad Bleiberg wurden 35 Häuser evakuiert, weil sie in der roten Zone stehen und vom Dobratsch eine Lawine abzugehen drohte. In Osttirol herrschte Lawinenwarnstufe "4". Die Experten rechneten damit, dass sich die Situation weiter verschärfen und die Warnstufe "5" erreicht wird.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

26.09.2025
Ende einer Ära

ORF-Urgestein Wehrschütz geht in Pension

Von SALZBURG24 (alb)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken