Bei einem Lawinenabgang auf eine Gemeindestraße in Innervillgraten in Osttirol wurde gegen 9.30 Uhr ein Räumfahrzeug verschüttet. Für den Lenker des Radladers kam jede Hilfe zu spät. In Thurn bei Lienz stürzte ein 38-jähriger Einheimischer beim Versuch, eine Verklausung zu lösen, in einen Bach. Er konnte nur mehr tot geborgen werden.
In Kärnten brach der Bahnverkehr zusammen. Aus Richtung Wien kamen Reisende zwar bis Klagenfurt. Von dort verkehrten aber nur mehr vereinzelt Züge in Richtung Westen. In Richtung Italien kam der Zugverkehr gänzlich zum Erliegen, die Tauernbahn nach Salzburg war ab Spittal gesperrt. Bereits am Vormittag war der Fernverkehr auf der Tauernachse eingestellt worden.
Auch auf der Straße gab es massive Behinderungen. Die Tauernautobahn wurde am Nachmittag in Kärnten in beide Richtungen gesperrt. Laut ÖAMTC blieben zwischen der Auffahrt Spittal Ost und dem Wolfsbergtunnel zahlreiche Fahrzeuge liegen. In beiden Fahrtrichtungen wurden rund zehn Kilometer Stau registriert.
Einige Täler in Osttirol waren nach Lawinenabgängen nicht mehr erreichbar. In Inner- und Außervillgraten sowie in den Gemeinden St. Veit und Hopfgarten im Defereggental seien Schneebretter abgegangen, sagte Harald Haider vom Baubezirksamt Lienz der APA. Das Defereggental, große Teile der Pustertaler Höhenstraße, die Gailtalstraße (B111) sowie das Villgratental waren bis auf Weiteres gesperrt, weitere Sperren wurden befürchtet.
Am späten Nachmittag wurden auch die Zufahrten in den Kärntner Ort Heiligenblut (Bezirk Spittal an der Drau) am Fuße des Großglockners gesperrt. Ursache war die massive Lawinengefahr. Der Ort sollte zumindest bis Samstag früh von der Außenwelt abgeschnitten bleiben.
Mit einem Verletzten endete ein Lawinenabgang auf ein Haus in Irschen im Bezirk Spittal. Ein 71-jähriger Pensionist hielt sich gerade im Bad auf, als plötzlich Schnee durch das nordseitige Fenster in den Raum eindrang und ihn gegen die Badezimmertür drückte. Er wurde verletzt in das Bezirkskrankenhaus Lienz eingeliefert.
In Bad Bleiberg wurden 35 Häuser evakuiert, weil sie in der roten Zone stehen und vom Dobratsch eine Lawine abzugehen drohte. In Osttirol herrschte Lawinenwarnstufe "4". Die Experten rechneten damit, dass sich die Situation weiter verschärfen und die Warnstufe "5" erreicht wird.
(Quelle: salzburg24)