Spektakuläre Großübung

200 Einsatzkräfte proben neues Rettungskonzept auf A10 im Hieflertunnel

Veröffentlicht: 12. Juni 2025 10:20 Uhr Aktualisiert: 13.06.2025 13:45 Uhr
Ein Auto in Vollbrand, ein völlig verrauchter Tunnel und etliche vermisste Personen: Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war am Donnerstagabend im Hieflertunnel bei einer großangelegten Übung im Einsatz. Die Tauernautobahn wurde dazu komplett gesperrt.

Ein spektakuläres Übungsszenario wurde Donnerstagabend im Hieflertunnel auf der Tauernautobahn (A10) bei Golling (Tennengau) simuliert. Über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettung und Polizei probten unter realistischen Bedingungen den Ernstfall eines Feuers im Tunnel, wie Asfinag-Projektleiter Hanspeter Treichl im SALZBURG24-Gespräch am Donnerstag erklärte. 

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Konkret wurde in einer der Tunnelröhren ein verheerender Fahrzeugbrand simuliert – mit Rauch, Hitze und eingeschränkter Sicht. Dafür wurde der Tunnel mit einer Nebelmaschine komplett verraucht und die Belüftungsanlage abgeschaltet. „Damit der Rauch auch wirklich im Tunnel bleibt, wird das Südportal des Hieflertunnels mit einem riesigen Vorhang abgehängt“, schilderte der Gollinger Ortsfeuerwehrkommandant Gerald Dygruber. Seine Truppe war am Abend mit etwa 30 bis 40 Personen vor Ort. 

Großübung für Tunnel-Freigabe nach Sanierung vorgeschrieben

Die Großübung war laut Asfinag für die Freigabe des Tunnels nach der Sanierung gesetzlich vorgeschrieben. Erstmals wurde dabei aber ein neues Einsatzkonzept für die Tunnelanlagen erprobt. Dieses lautet „Löschen, um zu retten“. Dafür wird zunächst ein Erkundungstrupp vorgeschickt, der in engem Kontakt mit dem Einsatzleiter steht. Schnellstmöglich soll dann ein Löschtrupp nachrücken, während parallel dazu mit der Personenrettung begonnen wird. „Wir gehen von der ‚gesunden‘ Röhre zur Unfallröhre vor, erkunden zuerst und starten dann den Löschangriff – schon gleichzeitig sollen die ersten Personen aus dem Tunnel gebracht werden“, schilderte der Ortsfeuerwehrkommandant.

Etliche Feuerwehren, Rotes Kreuz, Polizei und Asfinag vor Ort

Zusätzlich zur Feuerwehr Golling nahmen zahlreiche weitere Wehren aus dem Tennengau und Pongau teil – darunter Einsatzkräfte aus Werfen, Pfarrwerfen, Bischofshofen, Kuchl, Oberalm, Hallein und St. Johann. Insgesamt standen rund 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Auch die Polizei, die Autobahnpolizei und Kräfte des Roten Kreuzes aus beiden Gauen waren beteiligt. Die Asfinag übernahm die Organisation der Übung. Samt Statist:innen waren in Summe etwa 250 Teilnehmer:innen vor Ort.

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Bereits ab 13 Uhr war der Ablauf der Übung eng getaktet: Es wurde mit dem Aufbau begonnen, die Statist:innen trafen gegen 15 Uhr ein und wurden den Verletzungsmustern entsprechend professionell geschminkt, darauf folgten die Einweisungen für alle teilnehmenden Einsatzkräfte.

A10 ab 20 Uhr komplett gesperrt

Ab 20 Uhr war der Tunnel dann in beiden Richtungen komplett gesperrt. Mit einer Alarmierung begann die eigentliche Übung – von da an lief alles wie im Ernstfall. Der Verkehr wurde währenddessen über die Salzachtal Straße (B159) und den Pass Lueg umgeleitet. Gegen Mitternacht war die Übung abgeschlossen und die Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben. 

Die Generalsanierung der Tunnelanlagen auf der A10 zwischen Golling (Tennengau) und Werfen (Pongau), die seit September 2023 läuft, soll mit 26. Juni 2025 offiziell abgeschlossen sein. Die Übung am Donnerstagabend sei ein zentraler Bestandteil der Vorbereitungen darauf, betont Treichl. „Wir müssen im Ernstfall vorbereitet sein – das ist unsere Generalprobe.“

  

(Quelle: salzburg24)

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