Aktuelle Analyse

A1 bei Liefering bleibt Lkw-Hotspot Salzburgs

Veröffentlicht: 25. März 2025 10:54 Uhr
Der Lkw-Verkehr auf Salzburgs Autobahnen ist im Jahr 2024 leicht zurückgegangen – am stärksten auf der A10. Dennoch bleibt die Belastung durch Transitverkehr hoch, wie eine aktuelle Auswertung des Verkehrsclubs Österreich zeigt. Über 2,6 Millionen Lkw passierten allein bei Liefering die A1. Der VCÖ fordert stärkere Kontrollen, mehr Verlagerung auf die Schiene und ein Ende von Steuerprivilegien für Diesel.
SALZBURG24 (alb)

Der Lkw-Verkehr auf Salzburgs Autobahnen ist im Vorjahr leicht zurückgegangen. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Asfinag-Daten. Besonders auf der Tauernautobahn (A10) war der Rückgang mit durchschnittlich rund viereinhalb Prozent deutlich. Das sei vor allem auf Baustellen zurückzuführen, so der VCÖ in einer Aussendung. Auf der Westautobahn (A1) nahm der Schwerverkehr hingegen nur um etwa ein Prozent ab.

So viele Lkw fahren pro Jahr auf Salzburger A1

Mit über 2,6 Millionen Lkw war die A1 bei Salzburg-Liefering der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt Salzburgs. Auch bei anderen Messstellen der A1 wurden jeweils mehr als zwei Millionen Lkw gezählt – mit Ausnahme von Unzing im Gemeindegebiet von Eugendorf (Flachgau). Auf der Tauernautobahn lag das Aufkommen bei rund 1,6 Millionen Lkw bei Werfen, 1,7 Millionen bei Golling und mehr als 1,8 Millionen bei Hallein (Tennengau).

Folgen für Straßen und Bevölkerung

Der VCÖ warnt vor den Folgen des dichten Lkw-Verkehrs: Spurrillen, Straßenschäden und damit verbundene Baustellen belasten die Infrastruktur, während Lärm und Abgase die Bevölkerung beeinträchtigen. VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fordert daher verstärkte Maßnahmen auf nationaler und EU-Ebene, etwa mehr Lkw-Kontrollen nach Schweizer Vorbild. „Technische Mängel, schlechte Bremsen oder nicht eingehaltene Ruhezeiten stellen eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar“, betont Jaschinsky.

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Zudem müsse der Güterverkehr verstärkt auf die Schiene verlagert werden. Zur Finanzierung schlägt der VCÖ einen höheren finanziellen Beitrag des Lkw-Verkehrs vor. Die EU erlaubt etwa Mautzuschläge zur Förderung von Schienenprojekten, die zur Entlastung derselben Verkehrskorridore beitragen. Derzeit trägt der Schwerverkehr laut Umweltbundesamt nur etwa die Hälfte seiner verursachten Kosten in Höhe von rund 660 Millionen Euro jährlich. Die restlichen Belastungen – etwa durch CO2-Ausstoß, Lärm und Luftverschmutzung – würden auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.

VCÖ kritisiert Steuerbegünstigungen für Diesel

Kritik übt der VCÖ auch an der steuerlichen Begünstigung von Diesel. Mehr als die Hälfte des in Österreich verkauften Diesels wird von Lkw verbraucht. In der Schweiz ist Diesel höher besteuert als Benzin – ein Modell, das laut VCÖ auch für Österreich sinnvoll wäre.

(Quelle: salzburg24)

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