„Gerade in schwierigen Zeiten brauchen die Menschen jeden Cent", sagt AK-Präsident Siegfried Pichler, „vor allem dann, wenn sie von der Politik allein gelassen werden. Außer kleinerer Absichtserklärungen strotzt das Programm der neuen Bundesregierung vor fehlender Gerechtigkeit und mangelnder Wertschätzung gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, von einer Entlastung keine Spur!" AK und ÖGB haben mit dem Steuerlöscher seit 2008 24 Millionen Euro für die Salzburger Beschäftigten vom Finanzminister zurückgeholt, heißt es in der Presseaussendung der Arbeiterkammer Salzburg.
2014 wird ein schwieriges Jahr
2014 wird für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein schwieriges Jahr. Dafür sorgt auch die neue Bundesregierung, indem die Chance, endlich mehr Gerechtigkeit zu schaffen, wieder einmal verpasst wurde. Denn die Schieflage zwischen großen Vermögen und niedrigen bis mittleren Einkommen besteht munter weiter, eine Vermögenssteuer sei weiterhin ein Fremdwort. „Außer Lippenbekenntnissen beim Eingangssteuersatz tut sich bei den Steuern kaum etwas", kritisiert AK-Präsident Siegfried Pichler, „ich fordere endlich mehr Respekt der Politik gegenüber den Arbeitnehmern, denn ohne die Beschäftigten ginge in unserem Land gar nichts! Deshalb bleiben unsere Hauptforderungen, nämlich eine sofortige Senkung des Eingangssteuersatzes sowie eine nachhaltige Bekämpfung der kalten Progression natürlich aufrecht!"
Realeinkommen um 2,7 Prozent gesunken
Dabei wäre eine spürbare Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bitter nötig gewesen, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden von Jahr zu Jahr härter. Jeder zweite Arbeitsplatz ist kein Vollzeit-Job mehr. Im Zehnjahresvergleich sind die Realeinkommen um 2,7 Prozent gesunken. Und auch der derzeitige Höchststand an Arbeitslosigkeit, verbunden mit einer geringen Wirtschaftswachstumsprognose, lässt Schlechtes für 2014 erahnen. Dazu kommen horrende Preise bei Lebensmitteln und Mieten. Die Treibstoffpreise sanken zwar zuletzt leicht, aber 2013 war das zweitkostspieligste Sprit-Jahr aller Zeiten.
Armut zurückdrängen – kleine Einkommen entlasten
Vor kurzem wurde von der Europäischen Union bekanntgegeben, dass in Österreich etwa 1,2 Millionen Menschen als armutsgefährdet gelten. Der Schwellenwert für Armutsgefährdung liegt laut EU-Sozialbericht bei netto 1.090 Euro Haushaltseinkommen für einen Alleinlebenden. Auch unter diesem Aspekt besteht also dringender Handlungsbedarf in der Steuerpolitik. 2009 wurde zum letzten Mal die Steuerfreigrenze von 10.000 auf 11.000 Euro angehoben. Die Folge: Bei einem Bruttogehalt von 1.370 Euro erhält man heute Netto nur mehr 1.090 Euro ins Geldbörsel.
Steuerlöscher gibt es seit 2008
Die seit 2008 jährlich stattfindende Aktion Steuerlöscher von ÖGB und AK Salzburg hat seit jeher das Ziel für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, indem sie den Salzburgern dabei hilft, das zurückzuholen, was sie zu viel an Steuern bezahlt haben. Allein 2013 sprang dabei der Rekordwert von sechs Millionen Euro für Salzburgs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heraus. Insgesamt wurden seit 2008 bereits 24 Millionen Euro an Steuern in etwa 34.000 Beratungen gelöscht. Jetzt startet die Terminvergabe für den Steuerlöscher 2014. Die eigentlichen Beratungen beginnen dann am 3. März. „Der Steuerlöscher ist die Chance für Salzburgs Arbeitnehmer, sich zurückzuholen, was sie zu viel bezahlt haben. Das ist Ihr Geld, es steht Ihnen zu! Nutzen Sie unser kompetentes und unbürokratisches Service", sagen AK-Präsident Siegfried Pichler und Peter Lederer, der den Steuerlöscher organisiert. Dass der Steuerlöscher den Menschen bares, oft dringend benötigtes Geld bringt, zeigen folgende zwei Fälle aus der Vergangenheit:
Eine alleinerziehende Mutter (Brutto-Gehalt 2.250 Euro) hatte für beide Kinder Kindergartenkosten, Gebühren und Essensbeitrag pro Kind in Höhe von 900 Euro jährlich zu zahlen. Diese Ausgaben konnte sie absetzen und erhielt dafür 342 Euro an Steuergutschrift. Außerdem erinnerten sie die AK-Experten daran, für beide Kinder den Kinderfreibetrag geltend zu machen, die Gutschrift dafür betrug 83,60 Euro. „Insgesamt konnten wir für die Frau 425,60 Euro herausholen", berichtet AK-Steuerexperte Peter Lederer und erklärt: „Pro Jahr können Kinderbetreuungskosten in Höhe von 2.300 Euro bis zum 10. Lebensjahr abgesetzt werden."
Ein junger Tischler, der gerade erst ausgelernt hatte, kam ebenfalls zum Steuerlöscher. Seine Jahreseinkünfte beliefen sich auf unter 11.000 Euro. Daher bekam er die Negativsteuer von 110 Euro zurück. „Die Negativsteuer ist eine Rückerstattung von bezahlten Sozialversicherungsbeiträgen", so Lederer und empfiehlt auch Teilzeitbeschäftigten und Lehrlingen die Arbeitnehmerveranlagung durchzuführen.
Geld zurück in drei einfachen Schritten
Die Aktion Steuerlöscher ist heute also wichtiger als je zuvor. „Die stetig steigenden Beratungszahlen zeigen, dass die Menschen spürbare Steuererstattungen und gute Beratung dringend brauchen. Die unbürokratische und kostenfreie Aktion bringt mit rund einer halben Stunde Zeitaufwand bares Geld für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Und so läuft der Steuerlöscher 2014 ab:
- Schritt 1: Beratungstermin über die Service-Hotline 0662/ 86 87 86 vereinbaren (Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 16:00 Uhr, freitags bis 12:00 Uhr. Beratungen finden ab dem 3. März in Salzburg, Bischofshofen und Zell am See statt. Später dann auch in den AK-Bezirksstellen Tamsweg und Hallein.
- Schritt 2: Jeder Kunde erhält einen Brief mit der Terminbestätigung und einer Checkliste. Diese Checkliste sollte vor der Beratung durchgegangen und die notwendigen Dokumente zusammengetragen werden. Sie müssen bei der Beratung unbedingt mitgebracht werden. Außerdem sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich beim Finanzamt (Lichtbildausweis mitnehmen) oder über www.finanzonline.at einen FinanzOnlineCode besorgen, sofern sie noch keinen haben.
- Schritt 3: Am Beratungstag wird die Gutschrift sofort berechnet.
(Quelle: salzburg24)