Mit Anna Schiester präsentierte die Bürgerliste am Dienstag die designierte neue Stadträtin. "Der Wechsel von Martina Berthold in die Landespolitik hat massive Auswirkungen auf die Bürgerliste in der Stadt Salzburg", gibt Klubobfrau Ingeborg Haller unumwunden zu. "Sie hinterlässt eine große Lücke." Mit Anna Schiester habe sich die Fraktion allerdings einstimmig auf eine Nachfolgerin geeinigt, die "für neuen Wind in der Stadtregierung sorgen wird".
"Laufende Projekte werden weitergeführt"
Eigentlich wollte Schiester mit der kommenden Wahl im Frühjahr 2023 auf der Grünen Landesliste kandidieren, doch der Schellhorn-Rückzug wirbelte diese Planungen durcheinander.
Nun heißt es weiterhin Stadt- statt Landespolitik: "Ich habe großen Respekt vor dieser Aufgabe, freue mich aber darauf", so die 33-Jährige, die die "große Verantwortung im Bauressort" einräumt. "Laufende Projekte werden ambitioniert weitergeführt, es wird keine Verzögerungen geben", betonte Schiester heute bei dem Medientermin. Eigenen Aussagen zufolge will sie u.a. den Radweg-Ausbau sowie die Energiewende in der Stadt Salzburg weiter vorantreiben. "Die grüne Handschrift wird fortgeführt." Zusätzlich erwähnte sie neben der Sanierungs-Offensive der städtischen Wohnungen und weiteren Begrünungen auch Schulbauprojekte, wie etwa im Stadtteil Lehen.
Personalrochaden bei Salzburger Grünen
Schiester soll am 2. November vom Gemeinderat in ihre neue Funktion als Stadträtin gewählt werden. Exakt eine Woche später übernimmt Berthold dann die Agenden von Schellhorn beim Land. Berthold wird dann Salzburger LHstv. und neue Landessprecherin der Grünen. Außerdem dürfte sie als Spitzenkandidatin bei der kommenden Landtagswahl aufgestellt werden.

Wer ist Anna Schiester?
Die in Kuchl (Tennengau) aufgewachsene Schiester maturierte 2007 in Hallein und studierte danach Politikwissenschaft an der Uni Salzburg und Neue Medien an der Universität Wien. Der Weg in die Politik schien bereits vorgezeichnet gewesen zu sein, denn bereits in Jugendzeiten war die bekennende Musik-Liebhaberin Mitglied der Landesschüler:innen-Vertretung.
Die heute 33-Jährige hat ihre ersten beruflichen Schritte im Journalismus gemacht, ehe sie 2013 Pressesprecherin der Grünen im Salzburger Landtag wurde. Seit 2015 engagiert sich Schiester für die Flüchtlingshilfe und 2019 wurde sie Sprecherin der Grünen Frauen in Salzburg. Im gleichen Jahr wurde sie in den Gemeinderat gewählt und leitete bis dato den Sozialausschuss – mit ihrem nun bevorstehenden Wechsel in die Stadtregierung folgt mit Christine Brandstätter kein unbekanntes Gesicht in den Gemeinderat nach.
Aktuell ist Schiester im Studiengang Soziale Innovation an der Fachhochschule Salzburg eingeschrieben. "Die Diplomarbeit muss jetzt noch ein bisserl warten", scherzte sie am Rande des Medientermins.
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(Quelle: salzburg24)