Anton Holzer kann auf eine ereignisreiche Zeit beim Roten Kreuz zurückblicken. Seit fast 39 Jahren ist der Halleiner (Tennengau) im Dienst der Einsatzorganisation, seit Jänner 2009 ist er zudem als ehrenamtlicher Landesrettungskommandant in Salzburg tätig. In den vergangenen Jahren trieb Holzer dabei den Ausbau der Dienststellen voran, baute das First-Responder-System aus und richtete die internationale Katastrophenschutzübung „Taranis“ im Jahr 2013 aus.
Anton Holzer: „Arbeit im Feld zieht mich an“
Ein Bereich in der täglichen Arbeit beim Roten Kreuz reizt Holzer dabei besonders: „Die Arbeit im Feld zieht mich magisch an. Ob das nun Einsätze oder Übungen sind, spielt dabei keine Rolle“, so Anton Holzer beim Pressegespräch. Im Jahr 2013 bekam er dabei die Möglichkeit, die von der EU co-finanzierte Übung „Taranis“ auszurichten. „Wir hatten damals insgesamt 2.000 Mitarbeiter im Einsatz. Über die Übung wird heute noch gesprochen“, erinnert sich Holzer.
Rotes Kreuz: Dienststellen modernisiert
Ein weiteres Anliegen des Landesrettungskommandanten war es, den Ausbau und die Modernisierung der Dienststellen im Land voranzutreiben. Dazu wurde in der Sterneckstraße in der Stadt Salzburg eine neue Zentrale errichtet, in der das Rote Kreuz nun gemeinsam mit der Berg-, Wasser- und Höhlenrettung untergebracht ist. „Das war für uns ein ganz besonderer Schritt. Wir können so Schulungsräume und andere Infrastruktur gemeinsam nutzen und Kosten sparen“, erklärt Holzer.
First-Responder-System wird weiter ausgebaut
Um die Versorgung im Bundesland weiter zu verbessern, arbeitet Holzer nach wie vor am Ausbau des First-Responder-Systems. „Im Bundesland gibt es Regionen, in denen wir es nicht schaffen, in einer Zeit von bis zu 15 Minuten am Einsatzort zu sein. In diesen Regionen springen die First-Responder ein, die in der Regel etwa drei bis fünf Minuten brauchen“, weiß Holzer. Somit kann die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungswagen oder Hubschrauber überbrückt werden. Bei diesen „Ersthelfern“ handelt es sich übrigens um ehrenamtliche Helfer mit einer entsprechenden Ausrüstung und Ausbildung.
Digitalisierung: Telemedizin und Video-Diagnose
Als besondere Herausforderung in den nächsten Jahren sieht Holzer die Digitalisierung. „Hier passiert gerade sehr viel, vor allem was den Bereich der Telemedizin angeht, wo wir seit zwei Jahren ein Pilotprojekt in Salzburg testen. Zudem gibt es Ansätze, bereits in einem Rettungswagen eine Video-Diagnose des Patienten durchzuführen, um schon im Fahrzeug zu entscheiden, ob der Patient überhaupt ins Krankenhaus muss oder nicht“, gibt der Landesrettungskommandant einen Ausblick auf die Zukunft.
Demographischer Wandel: Probleme beim Nachwuchs
Eine weitere Herausforderung wird die Bewältigung des demographischen Wandels. Nach dem Geburtenrückgang in den 1990er-Jahren wird für 2028 der Tiefpunkt erwartet. Hier muss sich das Rote Kreuz Gedanken über die Gewinnung neuer Mitarbeiter machen: Es gibt laut Holzer Überlegungen wie etwa das freiwillige soziale Jahr. Grundsätzlich sei allerdings die Gewinnung von Mitarbeitern weniger das Problem, als sie auch in der Organisation zu halten.
Anton Holzer selbst kann sich übrigens durchaus vorstellen, weitere zehn Jahre als Landesrettungskommandant zu arbeiten. Einziges Vorhaben des 55-Jährigen ist es, gesund in Pension zu gehen.
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(Quelle: salzburg24)