Trend hält weiter an

Arbeitslosigkeit in Salzburg auf 14-Jahres-Tief

Veröffentlicht: 01. April 2022 12:31 Uhr
Arbeitsminister Martin Kocher hat heute eine durchaus positive Bilanz des Arbeitsmarktes gezogen, wie wohl der Krieg in der Ukraine und die Probleme in den Lieferketten Unsicherheiten mit sich bringen. In Salzburg sind weniger als 10.000 Menschen arbeitslos gemeldet.

Der Jobmarkt werde sich im Zuge der Sanktionen laut Kocher wohl eintrüben und die Zahl der Jobsuchenden nicht mehr so rasch zurückgehen, ein wichtiges Mittel, um dies aufzufangen, sei die Kurzarbeit. Jedenfalls sei die Lage am Jobmarkt robust und Unwägbarkeiten verkraftbar. Im März des heurigen Jahres ist die Arbeitslosenquote auf 6,3 Prozent gesunken, das ist der niedrigste Wert seit 2008.

Immer mehr Menschen in Salzburg mit Job

9.161 Personen sind mit Ende März im Bundesland Salzburg arbeitslos gemeldet, das sind um 2.114 weniger als vor einem Monat. Aber auch im Vergleich der Vorjahre muss man weit zurückblicken, um einen niedrigeren Märzwert zu finden: Im März 2008, also vor 14 Jahren, waren es 8.043 Personen (bzw. 3,3 Prozent). Der Rückgang gegenüber dem März des Vorjahres beträgt - 11.057 (-54,7 Prozent), da befand sich allerdings der Tourismus bzw. die Gastronomie noch in einem Lockdown. Österreichweit beträgt der Rückgang gegenüber 2021 - 31,3 Prozent, nur in Tirol ist er noch höher (-59,7 Prozent) als in Salzburg.

Corona-Kurzarbeit wieder ausgelaufen

Dass die Corona-Kurzarbeit mit Ende März ausgelaufen ist und nunmehr wieder die übliche Kurzarbeitsregelung gilt, verteidigt Minister Kocher. Schließlich seien auch die Einschränkungen für die Wirtschaft durch die Corona-Lockdowns vorbei.

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Aktuell sind 161.114 Personen zur Kurzarbeit vorangemeldet. 261.917 Personen waren im März arbeitslos, 73.970 Personen in Schulungen. Die Zahl der Jobsuchenden lag damit im März nicht nur unter dem Vorkrisenwert (2019) von 368.979 Personen, sondern in absoluten Zahlen auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Drastisch höher waren die Arbeitslosenzahlen in den Coronajahren 2020 (um 226.635 Betroffene) und 2021 (um 121.930 Betroffene).

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Zur Integration der geflüchteten Menschen aus der Ukraine meinte Kocher, dass bisher 7.000 blaue Identitätsausweise ausgeschickt wurden, mit denen sich die Inhaberinnen und Inhaber jederzeit bei Arbeitgebern oder dem AMS melden könnten. Bis dato gebe es erst wenige Arbeitsverhältnisse, diese würden aber in den nächsten Wochen deutlich mehr werden. Dass die Flüchtlinge aus der Ukraine einen sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen, was bei Asylwerbern nur sehr eingeschränkt der Fall ist, stelle keine Ungleichbehandlung dar und sei rechtlich geprüft worden. Hier ist die Rechtsgrundlage sehr unterschiedlich, so Kocher.

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Gefragt zu einer eventuellen Lohn-Preis-Spirale durch die laufenden Kollektivvertragsverhandlungen in der Frühjahrslohnrunde meinte Kocher, hier sei es wichtig, die gesamtwirtschaftliche Situation zu betrachten, gleichzeitig aber auch die Kaufkraft sicherzustellen. Dies gelte insbesondere für niedrige Einkommen, die von der aktuell hohen Inflation besonders betroffen sind. "Das wird nicht einfach werden", meinte Kocher heute vor Journalisten.

Aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt

Kocher verwies heute auch auf die steigenden Förderungen des Arbeitsmarktservice. Auch Qualifizierungsprogramme für ältere Beschäftigte, Frauen oder Jugendliche seien deutlich öfter genutzt worden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt wurden, sei um 37.500 Personen gestiegen, was zu großen Teilen auf das Programm Sprungbrett zurückzuführen sei.

Der Wirtschaftsbund meinte heute in seiner Auswertung der Arbeitsmarktzahlen: "Einen vierten Monat in Folge steigt die Anzahl an offenen Stellen und erinnert, wie ein monatlicher Weckruf daran, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Fehlende Arbeitskräfte dürfen nicht zum Bremsklotz für den wirtschaftlichen Aufschwung werden."

(Quelle: apa)

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