Besonders stark betroffen ist laut AMS das Hotel- und Gastgewerbe mit einem Zuwachs von 1.770 auf bis jetzt 8.628 Vorgemerkte. "Ein Anstieg um das Fünffache innerhalb von zehn Tagen geht jetzt natürlich weit über ein vorgezogenes Saisonende im Wintertourismus hinaus", stellt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer fest. "Jetzt sehen wir auch die Auswirkungen in der Ganzjahres-Hotellerie und –Gastronomie. Derzeit ist bereits ein Drittel der zuletzt im Jahresschnitt rund 26.000 Beschäftigten arbeitslos und ich fürchte, es werden noch mehr werden," so Beyer weiter.
Betroffene Branchen in der Corona-Krise
Ebenfalls massiv betroffene Branchen sind unter anderem der Verkehr (+143,6 Prozent bzw. +1.038 auf 1.761 Arbeitslose), der Handel (+64,0 Prozent bzw. +1.130 auf 2.896 Arbeitslose) und der Bau (+52,5 Prozent bzw. +1.043 auf 3.029 Arbeitslose).
Ein Blick in Salzburgs Regionen
Die meisten zusätzlichen Arbeitslosen verzeichnen der nördliche Salzburger Zentralraum und die Wintersaison-Regionen. Die prozentuellen Zuwächse führt der Pinzgau an, hier haben die Arbeitslosenzahlen in den zehn Tagen seit dem 16. März um 276,8 Prozent, das sind plus 4.453 auf 6.062 Personen, zugenommen. Dahinter folgt der Pongau mit einem Zuwachs von 237,5 Prozent bzw. 3.460 auf nunmehr 4.917 Arbeitslose. Im Lungau ist die Arbeitslosigkeit um 147,9 Prozent gestiegen. Das ist ein Zuwachs um 689 auf 1.155 Vorgemerkte.
Den in absoluten Zahlen höchsten Zuwachs hatte der Arbeitsmarktbezirk Salzburg-Stadt mit dem umgebenden Flachgau zu verzeichnen. Die prozentuelle Steigerung von 67,8 Prozent bedeuten ein Plus von 4.979 Personen auf 12.326 Betroffene. Im Tennengau ist die Arbeitslosigkeit in den letzten zehn Tagen um genau 80 Prozent gestiegen. Das ist ein Zuwachs um 906 Personen auf 2.038 Vorgemerkte.
AMS-Chefin Beyer appelliert an Unternehmen
Der stark steigende Andrang auf die Kurzarbeit lässt indessen AMS-Chefin Beyer hoffen, dass der enorme Zuwachs in die Arbeitslosigkeit eingebremst werden könnte, obwohl die arbeitsintensive Abwicklung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Grenzen der Leistungsfähigkeit bringe: "Seit Montag voriger Woche haben wir fast 3.600 Betriebe zum Thema Kurzarbeit beraten", so Beyer, die in diesem Zusammenhang einen Appell an die Unternehmen richtet: "Ich ersuche Sie im Interesse einer reibungslosen Abwicklung der einlangenden Anträge und damit in Ihrem eigenen Interesse: Bitte richten Sie an die Kurzarbeits-E-Mail-Adresse nur tatsächliche Anträge auf Kurzarbeit, keine sonstigen Anfragen."
Die Serviceline meldete seit 16. März über 34.000 Anrufe – 22.600 in der ersten Woche und in der zweiten Woche etwa die Hälfte davon. Im Übrigen sei auch das E-Mail-Aufkommen gewaltig: "Inklusive letzter Woche sind rund 16.000 Mails eingegangen, so Beyer. "An der Bewältigung arbeiten unsere Taskforces mit Hochdruck."
(Quelle: salzburg24)