Salzburger Arbeitsmarkt in Zahlen

30,4 Prozent mehr Arbeitslosigkeit im Flachgau gegenüber Vorjahr

Salzburgs Arbeitsmarkt sieht sich mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen und einem Rückgang an offenen Stellen konfrontiert. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 02. Juni 2025 10:28 Uhr Aktualisiert: 02.06.2025 12:15 Uhr
Den österreichweit zweithöchsten Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen hat Salzburg mit Ende Mai verzeichnet. Besonders im Flachgau ist der Zuwachs mit 30,4 Prozent enorm.
SALZBURG24 (AnGr)

Salzburg verzeichnet mit Ende Mai einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. 12.545 Personen waren als arbeitslos vorgemerkt, was einem Zuwachs von 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieses Anstiegs bleibt Salzburg mit einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent das Bundesland mit der niedrigsten Quote in Österreich, wie das Arbeitsmarktservice (AMS) in einer Aussendung am Montag berichtet.  

Besonders alarmierend seien laut Zahlen des Salzburger AMS die steigende Langzeitarbeitslosigkeit, die um 23,4 Prozent zugenommen hat. 

Flachgau mit deutlichem Plus bei Arbeitslosigkeit 

Die Branchen „Beherbergung und Gastronomie“, „Handel“ und „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ sind demnach am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen. Ein deutlicher Anstieg ist auch im Bereich „Herstellung von Waren“ zu verzeichnen. Regional zeigt der Flachgaumit einem Plus von 30,4 Prozent den höchsten Anstieg an Arbeitslosen, während in der Landeshauptstadt mit 4.833 Personen die höchste Zahl registriert wurde.

Steigerung der Arbeitslosigkeit nach Bezirken:

  • Flachgau: +30,4 Prozent auf 2.214 Arbeitslose
  • Salzburg-Stadt: +14,9 Prozent auf 4.833 Arbeitslose
  • Lungau: +19,8 Prozent auf 369 Arbeitslose
  • Pongau: +8,8 Prozent auf 2.007 Arbeitslose
  • Tennengau: +6,1 Prozent auf 1.015 Arbeitslose
  • Pinzgau: +4,2 Prozent auf 2.107 Arbeitslose

Starker Rückgang bei offenen Stellen in Salzburg

Gleichzeitig gibt es laut AMS einen starken Rückgang bei offenen Stellen, insbesondere im Salzburger Zentralraum. Auch die Zahl der offenen Lehrstellen hat sich um 23,1 Prozent reduziert, während die Zahl der Lehrstellensuchenden gestiegen ist. AMS-Geschäftsführerin Jacqueline Beyer zeigt sich in einer Aussendung am Montag besorgt über die aktuellen Arbeitsmarkt-Zahlen: „Die Zahlen aus Salzburg sind ein deutliches Signal dafür, dass sich der Arbeitsmarkt eintrübt. Gravierend ist der Rückgang der Lehrstellen um 23,1 Prozent. Während wir einen Anstieg der Lehrstellensuchenden verzeichnen, reduzieren Unternehmen ihre Ausbildungskapazitäten.“

Die anhaltende Wirtschaftsflaute belastet den Arbeitsmarkt österreichweit: Ende Mai waren 375.347 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 296.140 arbeitslos und 79.207 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 6,9 Prozent bzw. 24.196 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent.

Industrie von Arbeitslosenanstieg besonders betroffen

Besonders vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren laut AMS im Branchenvergleich einmal mehr die Warenherstellung beziehungsweise die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg. Den größten prozentuellen Anstieg bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+13,8 Prozent), im Gesundheits- und Sozialwesen (+12 Prozent) und im Handel (+9,3 Prozent). Etwas niedriger fiel der Anstieg im Verkehr und Lagerwesen (+6,8 Prozent) und in der Gastronomie und Beherbergung (+6,5 Prozent) aus. Nahezu unverändert waren die Arbeitslosenzahlen in der Bauwirtschaft (+0,1 Prozent) und bei der Arbeitskräfteüberlassung (+0,3 Prozent).

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Den höchsten Anstieg von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern verzeichnete Oberösterreich (+13,8 Prozent), gefolgt von Salzburg (+12,3 Prozent), Vorarlberg (+9,9 Prozent), Tirol (+9,8 Prozent) und Steiermark (+7,2 Prozent). Etwas niedriger fiel das Plus in Kärnten (+5,5 Prozent), Niederösterreich (+4,9 Prozent), Wien (+4,8 Prozent) und Burgenland (+4,7 Prozent) aus.

Über 100.000 ältere Arbeitskräfte ohne Job

Die Zahl der arbeitslosen Inländer inklusive Schulungen kletterte um 6,2 Prozent auf rund 210.834 und die Anzahl der arbeitslosen ausländischen Personen stieg um 7,7 Prozent auf 164.513. Die Anzahl der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 100.100.

„Der Trend bei der Beschäftigung von Arbeitskräften 50+ geht in die richtige Richtung, obwohl wir noch lange nicht dort sind, wo wir hinmöchten“, so Arbeitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) in einer Aussendung. „Wir müssen das Potenzial dieser Arbeitskräfte noch besser nutzen.“ Für die Arbeiterkammer sind „verstärkte Maßnahmen für ältere Arbeitssuchende dringend notwendig“. "Auch die besten arbeitsmarktpolitischen Instrumente und Förderungen nützen wenig, wenn Betriebe älteren Arbeitssuchenden keine Chancen bieten", sagte AK-Chefin Renate Anderl.

(Quelle: apa)

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