Die Gruppe simulierte eine Erwärmung um fünf Grad Celsius und beobachtete die Effekte an mehreren Nutzpflanzen und Insektenarten. Am stärksten waren die Effekte bei der Erdbeere: Deren Blütenduft konnte nicht mehr nachgewiesen werden, mit entsprechend negativen Folgen für Ernteerträge, berichtet der Wissenschaftsfonds FWF am Montag.
Blütenduft lockt Bestäuber an
Konkret wurden Buchweizen, Raps und Erdbeere sowie die westliche Honigbiene, die dunkle Erdhummel und die rote Mauerbiene untersucht. Zunächst wurden Intensität und chemische Zusammensetzung des Blütendufts der drei Nutzpflanzen in zwei Temperatur-Szenarien beobachtet, bei „optimal“ und „plus fünf Grad“.
Die bestäubenden Insekten reagieren laut den Ergebnissen der Forschenden vor allem auf die jeweilige Hauptkomponente des Duftstoffes. Dabei zeigte sich, je weniger Bestandteile ein Blütenduft hat und je empfindlicher die Hauptkomponenten auf Wärme reagieren, desto schlechter stehen die Chancen der Pflanze im Klimawandel.
Erderwärmung bedroht Erdbeeren
Der Raps hat hier offensichtlich gut Karten, die chemischen Signale seiner Duftstoffe blieben auch im Szenario mit erhöhter Temperatur unbeeinflusst und die Insekten konnten die Blüten nach wie vor erkennen. Die Erdbeeren dagegen konnten mit dem Erderhitzungs-Szenario gar nicht mithalten: Bei fünf Grad Celsius plus produzierten sie keinen nachweisbaren Blütenduft mehr. Sie könnten daher von Bienen, Hummeln und Co. nicht gefunden werden. Somit könnte die Erdbeere bei einer Erderwärmung von fünf Grad gänzlich verschwinden.
Uni Salzburg forscht zu Klimawandel-Folgen für Pflanzen
Noch würden viele Fragen in der Beziehung zwischen Bestäuber und Blüte offen bleiben, etwa wie sich eine durch wärmere Bedingungen verfrühte Blühzeit auswirken oder ob es Schwellenwerte für die Duftwahrnehmung gibt. Mit der Studie habe aber erstmals gezeigt werden können, dass die Interaktion zwischen Pflanzen und Bestäubern unter den Bedingungen des Klimawandels gestört wird.
(Quelle: apa)