Wenn ein geliebter Mensch stirbt, erfahren die Angehörigen nicht nur emotionalem Schmerz. Oft stehen sie auch vor hohem bürokratischen und finanziellen Aufwand. Ein Todesfall muss zuerst beim Standesamt gemeldet und die Abholung des Leichnams organisiert werden. Die Planung der späteren Trauerfeier umfasst unter anderem die Art der Bestattung und Wahl der Grabstätte. Bei all dem unterstützen Bestattungsbetriebe zwar organisatorisch – die Kosten für Angehörige bleiben aber enorm.
„Wie viel eine Beerdigung kostet, ist sehr individuell. Die Kosten starten bei etwa 3.500 Euro, nach oben gibt es aber keine Grenze“, heißt es von der städtischen Bestattung Salzburg auf S24-Anfrage am Dienstag. Aber was ist daran so teuer? Einen großen Kostenpunkt stellt alleine der Sarg dar: Für einen einfachen Verbrennungssarg muss man mit rund 500 Euro rechnen, ein hochwertiger Sarg aus Edelholz kann um die 2.500 Euro kosten.
Sarg und Bestatter als große Kostenpunkte
Bestattungsunternehmen holen unter anderem den Leichnam ab und bewahren diesen bis zur Einäscherung bzw. Beisetzung auf. Außerdem organisieren sie die Verbrennung bei einer günstigeren Feuerbestattungen und die Einkleidung des Leichnams im Fall einer Erdbestattung. Die Kosten für die Bestatter:innen liegen zwischen 1.500 Euro und rund 5.000 Euro. Mit Ausgaben muss bei Bedarf auch für einen Grabstein (ab 800 Euro), die Grabstelle und Friedhofsgebühren gerechnet werden.
Die Friedhofsgebühr verleiht das Recht zur Benutzung einer Grabstelle und ist immer für die Dauer von zehn Jahren zu entrichten. In Salzburg beläuft sich diese Gebühr für ein Urnengrab auf durchschnittlich 280 Euro, für ein Familienerdgrab auf 517 Euro für zehn Jahre.
Rund 80 Sozialbegräbnisse pro Jahr in Salzburg
Viele Angehörige können sich das schlichtweg nicht leisten. Deshalb führt die städtische Bestattung viermal im Jahr sogenannte Sozialbegräbnisse am Kommunalfriedhof in der Landeshauptstadt durch. Bei den überkonfessionellen, sozialgemeinschaftlichen Trauerfeiern werden Sozialverstorbene – also jene, die keine Familie oder Angehörige aus ärmeren Verhältnissen haben – würdevoll verabschiedet. Im Vorjahr wurden rund 80 Sozialbegräbnisse in der Stadt durchgeführt, die Tendenz steigt aber, wie die Geschäftsführerin der Bestattung Salzburg bereits Anfang des Jahres bekannt gab. Beim vergangenen Termin im September wurden 16 Menschen verabschiedet, beim nächsten Termin am 18. Dezember werden mehr erwartet, weil im Winter die Sterberate der Bestattung Salzburg zufolge höher sei.
Finanzielle Vorsorge vor eigenem Tod immer häufiger
Eine Entwicklung zeigt sich auch bei der finanziellen Vorsorge für Bestattungen noch vor dem eigenen Tod. Bei der Pongauer Bestattung Sterzl habe man mit ein bis zwei Beratungen pro Woche heuer bereits doppelt so viele wie noch im Vorjahr, wie der zukünftige Geschäftsführer Nico Mösinger im SALZBURG24-Gespräch berichtet hat.
Neben Wünschen, wie der Abschied gestaltet werden soll, legen viele auch entsprechend Geld auf einem Sparbuch beiseite oder schließen Versicherungen für das eigene Begräbnis ab. Die monatliche Prämie hängt unter anderem vom Alter der Versicherten sowie der Bestattungsart ab und beläuft sich auf zwischen 20 und 80 Euro.
Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit der Organisation von Bestattungen gemacht? Erzählt uns davon in den Kommentaren.
(Quelle: salzburg24)