"Auch ich halte die Aufteilung der Kulturagenden auf vier Ressorts für unbefriedigend und habe mich bereits bei den letzten Regierungsverhandlungen dafür eingesetzt, diese politische Trennung aufzuheben, weil sie einem überkommenen Schubladendenken entspricht."
Positiv sieht Brenner auch den Vorschlag der Kulturinitiativen-Vertreter nach einem eigenen Budgetansatz zur Förderung nichtkommerzieller Medien. Freies Radio und Community-TV seien längst ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft, gerade auch für eine jüngere Generation geworden. Nachdem die Medienförderung derzeit eine Querschnitts-Materie sei, angesiedelt zwischen Bildungsressort, Jugendressort, Kulturressort und dem Landesmedienzentrum, seien die entsprechenden Organisationen bisher mit ihren Finanzierungswünschen oft im Kreis geschickt worden. Er habe deshalb bereits rund um das Entstehen des Freien Fernsehprojektes FS1 dem Koalitionspartner vorgeschlagen, hier die Medienförderung auf neue Beine zu stellen und besser zu dotieren, erklärte Brenner. "Leider hat der Koalitionspartner dies abgelehnt. Daraufhin erfolgte zumindest innerhalb des Kulturbudgets eine bestmögliche Fördererhöhung für die Radiofabrik und für FS1."
Unterstützung für Kulturzentrum Lungau
Volle Unterstützung gibt es von Brenner auch für die Errichtung eines Kulturzentrums im Lungau. "Der Lungau ist der einzige Bezirk, der über kein eigenes ganzjähriges Kulturzentrum verfügt." Er habe sich sehr für das Projekt "Kubus" eingesetzt und dafür auch einen Großteil der finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt", so Brenner. "Leider sind wir hier am Tamsweger Bürgermeister gescheitert, den ganz offensichtlich der Mut verlassen hat und der mittlerweile zurückgetreten ist". Ein eigenes Kulturzentrum für den Lungau stehe weiterhin auf seiner Agenda, sagte der Kulturreferent. Ohne kommunale Bereitschaft vor Ort sei aber keine Umsetzung möglich.
Kulturförderung "schwierig"
Eine massive Erhöhung der Kulturförderungen in den nächsten Jahren bezeichnete Brenner als "schwierig". "Die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise treffen auch Salzburg und haben einen schwierigen Sparkurs notwendig gemacht. Trotzdem ist es gelungen, die Kulturförderungen weitestgehend stabil zu lassen. Im nächsten Jahr sind bei wichtigen Einrichtungen erstmals seit 2010 wieder leichte Erhöhungen zur Indexanpassung geplant. Substanzielle Steigerungen sind aufgrund der finanziellen Situation des Landes derzeit allerdings leider nicht möglich."
Statt dreijährigen Fördervereinbarungen, wie sie in der Stadt Salzburg abgeschlossen werden, gebe es im Land Salzburg seit vielen Jahren für rund 30 Einrichtungen zweijährige Förderzusagen. In seiner Amtszeit sei die Anzahl der Einrichtungen mit mehrjährigen Förderzusagen deutlich ausgebaut worden, erklärte Brenner. Aus haushaltsrechtlichen Gründen sei der Zusagezeitraum im Land Salzburg auf zwei Jahre beschränkt. "Dennoch können alle Einrichtungen mit zweijähriger Förderung langfristig planen. Bei keiner dieser Einrichtung gab es in den letzten Förderperioden eine Kürzung. Das Land bleibt weiter verlässlicher Partner in der Förderung", so Brenner.
In Sachen Transparenz der Kulturförderung verweist Brenner auf seine Initiativen zu einem transparenten Budget: "Jeder Cent der Kulturförderung ist im Internet und im gedruckten Subventionsbereich des Landes nachvollziehbar und nachlesbar. Es ist ja das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler und die haben ein Recht zu wissen, was mit ihrem Geld passiert." (APA)
(Quelle: salzburg24)