Nicht nur Jännerloch

"Brutale Durststrecke" für Salzburgs Gastro und Hotels

Das Skigebiet Obertauern. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 16. Jänner 2023 13:37 Uhr
Jännerloch und Teuerung machen sich aktuell in Salzburgs Gastronomie und Hotellerie bemerkbar. In welchen Bereichen Urlaubende und Einheimische besonders sparen und was das für die Betriebe bedeutet, haben uns drei Gastronomen und Hoteliers erläutert.

Das von Gastronomie und Hotellerie gefürchtete Jännerloch ist zurück – und das Salzburgs Betriebe gerade zu spüren. Drei Faktoren befeuern die verminderte Buchungslage heuer zusätzlich, erklärt Beni Lang vom Hotel Völserhof in Bad Hofgastein (Pongau) am Montag im SALZBURG24-Interview: Die Teuerung, Nachwirkungen von Corona und die Schneelage.

"Man spürt Angst vor nächster Stromrechnung"

Laut dem Salzburger Wirtesprecher Ernst Pühringer habe es nach dem Dreikönigstag einen massiven Einbruch gegeben. „In manchen Lokalen ist das Personal an einigen Tagen fast alleine oder bedient drei Tische. Man spürt die Teuerung und die Angst vor der nächsten Stromrechnung“, so Pühringer.

 

Gastro-Auslastung in Salzburg schwankt 

Vor allem die Stadt habe die „Durststrecke“ in den vergangenen zwei Wochen brutal zu spüren bekommen, beschreibt der Gastro-Sprecher, der den Hotelgasthof „Hölle“ in der Landeshauptstadt führt. „Bei der Tageslosung ist mir teilweise zum Weinen zumute. Es fällt auf, dass sich die Einheimischen ein bisschen zurückziehen.“ Zudem würde die Auslastung vom einen auf den nächsten Tag extrem schwanken: „Es kann sein, dass am Freitag viel los ist und am Samstag und Sonntag nicht.“ Diese punktuellen Unterschiede kann sich selbst der erfahrene Gastronom nicht erklären.

Dass Tourist:innen aufgrund von fehlendem Schnee von den Skigebieten in die Stadt „flüchten“, sei laut dem Wirtesprecher nur vereinzelt zu beobachten. „Das ist eher ein Sommerphänomen, dass die Stadt voll ist, wenn es regnet.“

Was sich beim Après-Ski ändert

Nachwirkungen der Corona-Pandemie machen sich laut Walter Veit aus Obertauern (Pongau/Lungau), dem Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), beim Après-Ski bemerkbar. „Corona hat gezeigt, dass ein wenig Distanz nicht immer schlecht ist. Dieses Eng-an-Eng, wie es vorher war, wird weniger“, schildert Veit gegenüber S24.

Dass beim Après-Ski teilweise etwas weniger los war, liege außerdem daran, dass über Weihnachten und Neujahr viele Familien mit Kindern nach Salzburg gekommen sind. Und diese seien eben nicht das typische Après-Ski-Publikum. Hinzu komme, dass Gäste aus Russland und der Ukraine weggefallen seien.

Urlaubende sparen bei Aufenthaltsdauer

Beni Lang vom Hotel Völserhof merkt ebenfalls, dass momentan bei vielen Gästen Sparen angesagt ist. „Oft bleiben Gäste nur fünf statt sieben Tage. Sie sparen also nicht beim Komfort oder den Skikarten, sondern bei der Aufenthaltsdauer“, erklärt der Hotelier im S24-Gespräch. Auch gebe es weniger Zusatzkonsum: „Auf die Flasche Wein oder den Cocktail an der Hotelbar nach dem Essen wird öfter verzichtet.“ Weil das Jännerloch nun eine Renaissance erlebe, müssten viele Betriebe ihre Angebote überdenken: „Zu den Gästen zu sagen, dass sie nur kommen dürfen, wenn sie eine ganze Woche bleiben, kann man sich abschminken“, sagt Lang.

Trotz der aktuell herausfordernden Lage blickt ÖHV-Präsident Veit positiv auf die kommenden Wochen. „Es wird keine Rekordsaison. Wir hoffen, dass die nächsten Monate gut verlaufen.“ Die Talsohle habe man nun bereits überschritten, für diese und nächste Woche sei die Buchungslage wieder gut.

(Quelle: salzburg24)

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