Tägliches Verkehrsnadelöhr

Das fordert die WKS gegen die „Verkehrslawine auf A10“

Der Ausweichverkehr, speziell durch Golling, ist für die Bevölkerung laut Salzburger Wirtschaftsakmmer ein großes Problem.
Veröffentlicht: 03. Oktober 2023 14:37 Uhr
Staus und Ausweichverkehr – das scheint aktuell der Alltag der Menschen auf und an der Tauernautobahn zwischen Golling und Hüttau zu sein. Wirtschaftskammer-Präsident Peter Buchmüller fordert eine „unverzügliche Entlastung“ der Gemeinden. Die Asfinag spielt in Sachen Abfahrtssperren den Ball zum Land.
SALZBURG24 (StephKö)

Anfang September begann die Asfinag fünf Tunnel entlang der Tauernautobahn (A10) gleichzeitig zu sanieren. Auch wenn die Autobahngesellschaft Asfinag ein Verkehrskonzept für die Bauzeit bis 2025 vorgelegt hat, haben viele Salzburger:innen schon heute genug davon. Eine Stimme der Entrüstung kommt von Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS).

Abfahrtssperren muss das Land anordnen

„Wir haben immer davor gewarnt, dass das Verkehrskonzept der Asfinag für die Sanierung der Tunnel auf der Tauernautobahn nicht ausreicht und zu großen Belastungen für die vom Ausweichverkehr betroffenen Gemeinden wird“, ärgert sich WKS-Präsident Peter Buchmüller, der sich auf aktuellen Medienberichte aus Golling bezieht, wonach dort das Gemeindeleben wegen des Ausweichverkehrs von der A10 zum Erliegen käme.

Verkehrsmeldungen in Echtzeit

Die WKS fordert nun die Asfinag auf, Abfahrtsperren zu errichten und zu kontrollieren. Abfahrtssperren kann nur das Land Salzburg verordnen. Die Asfinag darf das nicht.

In jeder der fünf Tunnel wird immer an einer Röhre gearbeitet, während der Verkehr vor der anderen zusammengeführt wird. Die WKS fordert nun, die Tunnel nicht am Stück, sondern nacheinander zu sanieren. „Das würde die Bauzeit von zwei auf zehn Jahre erhöhen. Wir hätten dann auch nicht binnen zwei Jahren fünf Nadelöhre, sondern zehn Jahre immer eines, das den Verkehr ebenso bremsen würde“, erklärt Pollinger.

Asfinag: „Verkehr sucht sich seinen Weg“

Wer in den vielen Gemeinden entlang der A10 in den Ortskernen aus dem Fenster sieht, bemerke laut Buchmüller die Verkehrslawine des ausweichenden Transitverkehrs. „Man darf die Gemeinden nicht mit der Verkehrslawine alleine lassen, es braucht jetzt dringend Entlastungsmaßnahmen. Unsere Forderung nach überregionaler Kommunikation, damit der Transitverkehr großräumig umgeleitet wird“, bekräftigt Buchmüller.

Für die Asfinag ist die Sachlage hier auch klar. „Wir schlagen an verkehrsreichen Tagen mit den Überkopfanzeigen und an den Grenzübergängen zum Beispiel die Ausweichroute über die Pyhrnautobahn vor. Aber wir können nichts verordnen. Der Verkehr sucht sich seinen Weg allein“, sagt der Pressesprecher der Asfinag.

Ist eine Baubeschleunigung möglich?

„Die Baustelle muss so schnell wie möglich abgewickelt werden, am besten im Drei-Schicht-Betrieb 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche“, fordert WKS-Präsident Buchmüller. Auf S24-Nachfrage antwortet die Asfinag, aktuell würden über 200 Personen rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche an den Tunnelbaustellen arbeiten. „Wir tun alles, was rechtlich, wirtschaftlich und technisch möglich ist“, schließt Pollinger.

Land Salzburg verlangt Machtwort von Ministerin

Wie dem Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer missfallen auch dem Salzburger Landes-Verkehrsreferent Stefan Schnöll (ÖVP) die Sanierungsmaßnahmen der fünf Tunnel auf der Tauernautobahn. Sein Plan ist ein Gespräch mit Verkehrsministerin Leonore Gewessler.

Er habe den Eindruck, dass in Wien noch zu wenig Bewusstsein darüber vorhanden sei, in welcher Situation man sich hierzulande befinde. Der von der Asfinag angekündigte Gewöhnungseffekt sei nicht eingetreten, man sei von den 30 Minuten Stau weit entfernt, und auch der Reiseverkehr sei nicht abgebrochen, "jetzt kommenden die Herbstferien, dann die Winterferien, und so weiter." Er bezweifle inzwischen, dass die gleichzeitige Sanierung aller fünf Tunnel die beste Lösung sei, sagte Schnöll. Er wolle nun kommende Woche mit Gewessler sprechen. Er erwarte sich ein Machtwort der Ministerin, damit der Vorstand der Asfinag bei der Abwicklung der Baustelle einlenkt. "Nur auf Landesebene werden wir das nicht lösen können." Bestätigt sei ein Termin bei Gewessler noch nicht, er gehe aber von einem Gespräch in der kommenden Woche aus.

Das letzte Wort in Sachen Tunnelbaustellen auf der A10 ist aber noch lange nicht gesprochen.

(Quelle: salzburg24)

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