Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass heuer im ersten Halbjahr jeder dritte Verkehrsunfall mit Personenschaden deshalb passierte, weil der Unfalllenker abgelenkt und unachtsam war. In Österreich schreibt jeder fünfte Autofahrer laut eigenen Angaben beim Autolenken SMS, jeder dritte liest SMS. Besonders bei den unter 30-Jährigen ist der Anteil jener hoch, die auch beim Autolenken nicht die Finger vom Smartphone lassen können. Mit einer Video-Serie macht der VCÖ nun drastisch auf die Folgen der Benützung des Mobiltelefons während des Autolenkens aufmerksam.
"Im Vorjahr passierte in Salzburg im Schnitt alle neun Stunden ein schwerer Verkehrsunfall mit Personenschaden wegen Ablenkung und Unachtsamkeit", verdeutlicht VCÖ-Expertin Bettina Urbanek. Zwei Drittel der Unfälle passierten im Ortsgebiet. Heuer verursachte im ersten Halbjahr Ablenkung acht Mal so viele Verkehrsunfälle wie Alkohol am Steuer, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.
SMS und Navis lenken Autofahren ab
"Nicht alle Unfälle infolge von Ablenkung werden dieser Ursache zugeordnet. Ein Unfall, der von einem telefonierenden Alkolenker verursacht wurde, gilt in der Statistik als Alkounfall, aber nicht als Unfall wegen Ablenkung durch Telefonieren am Steuer", macht VCÖ-Expertin Urbanek aufmerksam. Ablenkung umfasst nicht nur telefonieren oder SMSen, sondern unter anderem auch die Bedienung des Navis.
Wer beim Autolenken telefoniert reagiert ähnlich schlecht und langsam wie Alkolenker mit 0,8 Promille, warnt der VCÖ. Das Unfallrisiko nimmt um das vier- bis fünffache zu. Noch gefährlicher ist das Schreiben von SMS oder E-Mail oder das Programmieren des Navis während des Fahrens. Dabei kann das Unfallrisiko um das acht bis sogar 23-fache steigen.
Unter 30-Jährige besonders gefährdet
"Bei den unter 30-Jährigen ist der Anteil jener, die auch während des Autofahrens nicht von ihrem Smartphone lassen können, am höchsten. Bei dieser Altersgruppe ist Bewusstseinsarbeit besonders wichtig", betont VCÖ-Expertin Urbanek.
Der VCÖ startet daher jetzt in Kooperation mit Ogilvy & Mather Deutschland eine Video-Kampagne, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen soll. "Wir möchten mit der Serie "Death Corporation" drastisch vor Augen führen, welche Folgen die Benützung des Mobiltelefons während des Autolenkens haben kann. Die Video-Serie ist Teil der VCÖ-Initiative "Aufmerksam lenken statt Leben verschenken".
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(Quelle: salzburg24)