Salzburgs Landschaft ist ein einziges Bilderbuch: schroffe Gipfel, stille Seen, sanfte Almen. Ob hoch oben im Hochgebirge, im Bluntautal oder mitten in der Landeshauptstadt – eindrucksvolle Fotomotive finden sich beinahe an jeder Ecke. Zum Welttag des Fotos am Dienstag haben wir mit Johannes Jank gesprochen, hauptberuflicher Fotograf, begeisterter Alpinist und Wintersportler sowie Drittplatzierter beim diesjährigen Salzburger Landespreis für Landschaftsfotografie.
Die besten Foto-Hotspots in Salzburg
Die besten Fotos entstehen oft dann, wenn andere noch schlafen, sagt Jank im SALZBURG24-Interview. "Früh aufstehen lohnt sich." Ein Klassiker für ihn sind die Barmsteine in Hallein (Tennengau): "Vor allem im Herbst und Winter, wenn Hochnebel über dem Tal liegt und die Gipfel über den Wolken herausragen – überragend schön." Vom Nockstein aus wiederum lässt sich die Festung Hohensalzburg eindrucksvoll ins Bild setzen, wenn sie aus den Nebelschwaden auftaucht.
Auch die großen Berge haben für den 34-jährigen Fotografen ihren Reiz. "Der Hohe Göll hat eine irre Kraft – besonders, wenn er in der letzten Abendsonne leuchtet. Und der Watzmann in Bayern ist ein traumhaftes Motiv, das nie an Wirkung verliert." Doch nicht jeder Spot soll verraten werden: "Am schönsten ist es, selbst loszuziehen, neue Perspektiven zu suchen und die eigene Handschrift zu finden."
Wenn Instagram den Berg mit Menschen füllt
Nicht alles an der Jagd nach dem perfekten Foto sei für Jank erfreulich. "Viele tolle Plätze werden durch Social-Media-Beiträge regelrecht kaputt gelaufen. Alle zücken sofort ihr Handy, ohne wirklich auf die Natur zu achten." Beispiele gebe es genug: Am Schober am Fuschlsee drängen sich die Menschenmengen zu Sonnenaufgängen und -untergängen. Die beliebten Gumpen am Königssee im benachbarten Bayern mussten sogar behördlich gesperrt werden. "In Südtirol hat die Überlastung schon zu Beschränkungen geführt. So weit sind wir in Salzburg zum Glück noch nicht. Aber ich selbst meide Hotspots und suche mir Wege abseits der Masse – mit Respekt für die Natur und den Berg."
Was ein gutes Foto ausmacht
Aber was macht überhaupt ein gutes Foto aus? Für den professionellen Fotografen ist das Handwerkliche einer der wichtigsten Punkte: "Saubere Linse, richtige Schärfe und Blende." Doch es sei mehr als nur die Technik. "Ich habe bei Landschaftsbildern gerne einen Menschen im Bild, um Größenverhältnisse sichtbar zu machen. Das verleiht Tiefe – vor allem im alpinen Gelände wirkt es oft atemberaubend." Wichtig sei zudem Geduld: "Nicht einfach das generische Foto schießen, sondern auf den richtigen Moment warten."
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Tipps für Smartphone-Fotografie
Wer nicht mit Profiausrüstung unterwegs ist, kann trotzdem viel herausholen:
- Belichtung checken: "Handykameras neigen zu Überbelichtung, besonders bei Sonnenaufgängen und -untergängen. Man kann das manuell nachjustieren."
- Quer oder hoch? "Nicht automatisch im Hochformat fotografieren – die Entscheidung hängt vom Motiv ab."
- Immer griffbereit: "Das Smartphone oder die Kamera müssen schnell einsatzbereit sein, sonst ist der Moment vorbei."
- Vorbereitung zählt: Webcams checken und früh aufstehen erhöht die Chance auf besondere Stimmungen.
Zwischen Staunen und Verantwortung
Ob beim Sonnenaufgang über dem Nebelmeer oder in der goldenen Färbung des Herbstes – Salzburg bietet unzählige Motive. Doch für Jank ist klar: "Das beste Foto entsteht nicht nur im richtigen Licht, sondern auch mit Respekt gegenüber der Natur." Sein letzter Rat: "Nicht die Fotospots von Instagram nachlaufen – lieber selbst zum Entdecker werden. Salzburg hat viel mehr zu bieten als das, was alle schon kennen."
(Quelle: salzburg24)