Protestaktion

Das war der "Schreitag" gegen Femizide in Salzburg

Am Freitag wurde in der Stadt Salzburg mit einem "Schreitag" auf Frauenmorde aufmerksam gemacht.
Veröffentlicht: 02. Februar 2024 07:30 Uhr
Nach der Serie an Femiziden in Österreich hat der Frauenring am Freitag gemeinsam mit anderen Organisationen zum landesweiten "Schreitag" gegen Frauenmorde aufgerufen. In der Stadt Salzburg fand am Platzl eine Kundgebung am Freitagnachmittag statt.
SALZBURG24 (tp)

Der wortwörtliche Aufschrei in Trauerkleidung in der Stadt Salzburg am Freitag von 16 bis 17 Uhr am Platzl statt. Auch am Wiener Minoritenplatz und an anderen Orten in Österreich soll es Kundgebungen gegeben haben. Der Protest soll die Trauer über die getöteten Frauen zum Ausdruck bringen. In der Mozartstadt dürften Augenzeugen zufolge Teilnehmende von einer Passantin beleidigt und geschubst worden sein. Der Veranstalter informierte daraufhin die Polizei, die ab 16.40 Uhr die Kundgebung bis zum Ende verfolgte.

144 Femizide seit 2018 in Österreich

"Das Jahr 2024 hat mit sieben brutalen Femiziden begonnen. Seit 2018 sind es somit bereits 144 Femizide. Das ist ein untragbarer Zustand", sagte Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. Jede Frau könne Opfer eines Femizids werden, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialem Stand. "Gewalt an Frauen kennt keine Nationalität, Religion und Herkunft. Gewalt an Frauen ist ein globales Problem und daher auch ist kein importiertes Problem", so Frieben.

Seit Freitag wurden fünf Frauen und ein 13-jähriges Mädchen getötet. Der Frauenring will mit seinen Verbündeten an die Regierung appellieren, Männergewalt an Frauen und Femizide unverzüglich zu stoppen, hieß es in der Aussendung.

"Wir fordern daher eine Gesamtstrategie und einen ganzheitlichen Ansatz gegen Gewalt an Frauen und Femizide: Die Regierung, alle Ministerien, Landesregierungen, Städte und Gemeinden müssen gemeinsam wirksame nachhaltige Maßnahmen gegen Gewalt setzen. Jede Frau in Österreich muss sicher leben können", erklärte Frieben.

Was der Frauenring fordert

Gefordert seien laut Frauenring mindestens 250 Millionen Euro jährlich und eine Aufstockung von mehr als 3.000 Vollzeitarbeitsplätze für die Gleichstellung und Gewaltprävention. "Dazu gehört der flächendeckende Ausbau an Primärprävention durch 'StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt' in allen Gemeinden und Städten bundesweit", sagte Maria Rösslhumer, stellvertretende Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. weiters Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Opfer-Notruf: 0800 112 112, Polizei-Notruf: 133)

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(Quelle: apa)

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