Dauerregen statt Sommerwetter

Teils doppelt so viel Regen in Salzburg wie üblich: Wie geht's weiter?

In den nächsten Tagen bleibt uns das unbeständige Wetter mit einem Mix aus Regen und vereinzelten Sonnenfenstern erhalten. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 28. Juli 2025 13:55 Uhr
Statt Sommer, Sonne und Badespaß herrscht Regenstimmung: Salzburg erlebt einen bislang überaus nassen Hochsommer. Nach einem heißen Juni brachte der Juli vor allem Regen, lokal Überflutungen sowie Murenabgänge und kaum Sonne. Eine baldige und nachhaltige Wetterbesserung ist vorerst nicht in Sicht.

Der Sommer in Salzburg zeigt sich bisher zweigeteilt: Während der Juni von Hitzetagen und Sonne geprägt war, dominiert im Juli bislang der Regen. "Der Juli in Salzburg war deutlich zu nass", bilanziert Claudia Riedl von GeoSphere Austria am Montag gegenüber SALZBURG24. Hoffnung auf eine nahende Wetterbesserung gebe es kaum.

In einigen Flachgauer Gemeinden kam es erst am Wochenende infolge starker Regenfälle zu Überflutungen. Im Innergebirg haben Muren zuletzt Wohnhäuser beschädigt und ganze Straßenabschnitte verlegt. Im Rest Europas zeigt sich das Wetter derweil von einer ganz anderen Seite: Während Südeuropa unter einer intensiven Hitzewelle leidet und in Spanien, Italien oder Griechenland stellenweise Temperaturen jenseits der 40 Grad gemessen werden, scheint im nördlichsten Skandinavien die Sonne bei fast 30 Grad. Dazwischen liegt der deutschsprachige Raum "und genau hier hat sich aufgrund der Lage des Azorenhochs derzeit ein Tiefdruckgebiet festgesetzt, das feuchte Luft vom Nordatlantik nach Mitteleuropa lenkt", schildert Ubimet-Meteorologe Michele Salmi im S24-Gespräch. "Solche stationären Tiefdruckgebiete sind äußerst hartnäckig." Sie lösen sich meist erst auf, wenn sich die Großwetterlage ändert. Die Folge: anhaltender Regen und wenig sommerliches Wetter. "Solche Phasen im Sommer gibt es in Salzburg immer wieder, zuletzt im Jahr 2017", erläutert Riedl. 

So viel hat es bislang im Juli geregnet

"In praktisch ganz Salzburg hat es im Juli um 50 bis 100 Prozent mehr geregnet als im Durchschnitt", führt Salmi aus. So kamen auf der Rudolfshütte in Uttendorf (Pinzgau) – einer der niederschlagsreichsten Punkte Österreichs – im Juli bislang über 400 Liter pro Quadratmeter zusammen und damit 100 Liter mehr als üblich. An der Messstelle in Saalbach (Pinzgau) wurden bisher 270 Liter pro Quadratmeter gemessen (Durchschnitt: 160 Liter) und in Tamswegs (Lungau) 170 Liter (Durchschnitt: 120 Liter), zeigen Daten der GeoSphere Austria.

Grundsätzlich regnete es in den Gebirgsgauen deutlich mehr als im Flachland. "Im Flachgau und der Stadt Salzburg liegen die Mengen noch im Durchschnitt." Aber an den verbleibenden Tagen im Juli dürfte noch einiges dazu kommen. "Bis Dienstagmittag geht mit Ausnahme vom Lungau teils starker anhaltender Regen nieder", prognostiziert Salmi. Vor allem in den Nordstaulagen werden erhebliche Regenmengen erwartet: Lokal können 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen. "Die Böden sind bereits gesättigt, daher steigt die Gefahr von Hangrutschungen, Murenabgängen und Überflutungen."

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So wird das Wetter in Salzburg

Bis Freitag und in Richtung August bleibt uns das unbeständige Wetter mit einem Mix aus Regen und vereinzelten Sonnenfenstern erhalten. Größere Niederschlagsmengen sollten jedoch ausbleiben. "Am Wochenende kündigt sich eine Kaltfront aus dem Norden an, die für kühleres und wieder verbreitet regnerisches Wetter sorgt." Der am Donnerstag endende Monat wird in der endgültigen Bilanz zu den drei oder vier nassesten Juli-Monaten der 168-jährigen Messgeschichte Österreichs gehören. Zudem gab es laut den vorläufigen Daten der GeoSphere Austria bisher deutlich zu wenig Sonnenschein. Es fehlt ungefähr ein Viertel auf den Normalwert. Zum Vergleich: Der Juni 2025 war der drittwärmste und der zweitsonnigste der österreichischen Messgeschichte. Die bisherigen Juli-Temperaturen liegen übrigens allesamt etwas über dem Mittel. Denn auch wenn es untertags wenig sommerlich ist, bleiben die Nächte mild. "Den bislang wärmsten Tag des Jahres in Salzburg am 2. Juli mit fast 35 Grad werden wir wohl heuer nicht mehr erreichen."

Ein Comeback der Sommertemperaturen in Salzburg ist vorerst nicht in Sicht. "Die Wahrscheinlichkeit, dass uns das kühle Wetter bis zur Monatsmitte erhalten bleibt, ist groß." Die wenigen Sonnenstunden sollten also bestmöglich genutzt werden, damit der Sommer nicht komplett ins Wasser fällt.

(Quelle: salzburg24)

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