Die Pollensaison 2023 hat heftig begonnen: Schon im Jänner war ein Frühstart zu beobachten. Das nasse und zu kalte Wetter der letzten Wochen brachte jedoch für viele Allergikerinnen und Allergiker Entspannung. Doch mit dem Wetterumschwung der vergangenen Tage kommen auch die Pollen wieder zurück.
Heuschnupfen ist in Österreich die am weitesten verbreitete Allergie. Rund die Hälfe aller Menschen in Österreich sind allergisch und dabei ist die Pollenallergie mit knapp 25 Prozent die häufigste Form.
Aktuelle Pollenbelastung in Salzburg
In Salzburg hat nun in den Tieflagen die Gräserblüte eingesetzt, berichtet der Pollenwarndienst auf seiner Homepage. Und die Belastung, die auch in den kommenden Tagen als „hoch“ eingestuft wird, ist bei vielen Heuschnupfen-Allergiker:innen schon deutlich spürbar: verstopfte Nasen, juckende, tränende und rote Augen sowie Kopfschmerzen sind die häufigsten Symptome einer Pollenallergie.
In den nördlichen Landesteilen ist die Blüte der Birke weitgehend abgeschlossen. Aktuell blüht noch die Eiche, die ebenfalls zu Kreuzreaktionen bei Birkenpollenallergiker:innen führen kann. In Siedlungsgebieten treten verstärkt Pollen von Walnuss, Platane und Rosskastanie auf. Ebenfalls in der Luft sind derzeit: Rotbuche, Fichten- und Kiefernpollen. Gänzlich meiden sollten Allergikerinnen und Allergiker aktuell blühende Rapsfelder, heißt es.
In Salzburgs Gebirgsgauen sieht die Lage noch etwas anders aus: So sind derzeit nur geringe Mengen an Pollen von Birke, Hainbuche, Esche und Eiche in hohen Lagen in der Luft. Im Lungau ist die Gesamtpollenbelastung derzeit am geringsten.
Klimawandel kann Pflanzen verwirren
Auch wenn laut Expert:innen mit einer "eher milden Saison" zu rechnen ist, könne die Intensität der Belastung noch nicht vorausgesagt werden. Ein Grund: Der Klimawandel kann Pflanzen "verwirren". Doch auch bei den Betroffenen gibt es fragliche Punkte: So stellen alle Aspekte der Covid-Krise, von Long Covid über das Tragen von Schutzmasken bis hin zu mehr Aufenthalt in den eigenen vier Wänden, bis dato nicht konkret einschätzbare Faktoren dar, berichtete etwa das Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien.
Neues Phänomen: „Gewitter-Asthma“
Neue Phänomene wie "Gewitter-Asthma", das in Australien vermehrt zu beobachten ist, stellen für Allergikerinnen und Allergiker zusätzliche Herausforderungen dar. Bei einem Gewitter mit plötzlichem Temperaturabfall und hoher Luftfeuchtigkeit kommt es zusätzlich zu einem sprunghaften Anstieg von Pollenkonzentration und Ozonbelastung. Das sogenannte "Gewitter-Asthma", das nicht selten bis dahin völlig symptomfreie Menschen betrifft, ist in unseren Breiten noch rar – in australischen Großstädten allerdings vermehrt zu beobachten. Im Rahmen eines vermeintlich erlösenden Sommergewitters quellen Pollen auf – und platzen. Dabei wird eine große Menge Allergene freigesetzt, was ein hohes Risiko für Asthma-Attacken bedeuten. Außerdem: Fehlt eine Nachtabkühlung, verschlechtert sich die Schlafqualität, der Organismus kann sich nicht ausreichend erholen – und wird vulnerabler.
Warum reagiert der Körper auf Pollen?
Bei einer Pollenallergie reagiert der menschliche Körper auf ungefährliche Stoffe wie Gräser oder Blütenpollen als wären es schädliche Eindringlinge. Das Immunsystem agiert entsprechend wie bei einer Erkrankung und fährt seine Schutzarmee auf, die wiederum Symptome wie Schnupfen, gerötete Augen oder Husten verursacht. Vielfach reagieren Pollenallergiker:innen auf mehrere Pflanzenstoffe. Da die Blütenperioden in Österreich von Februar bis September dauern, kämpfen manche Betroffene somit bis zu acht Monate im Jahr mit mehr oder minder schweren Allergiesymptomen.
Die Symptome einer Pollenallergie:
- juckende, brennende, gerötete, tränende Augen
- juckende, kribbelnde, verstopfte Nase
- Niesreiz und -anfälle
- Fließschnupfen
- trockene Nasenschleimhaut
Diese Pollen können Allergien auslösen:
- Gräser
- Erle
- Birke
- Erle
- Esche
- Roggen
- Hasel
- Zypressengewächse
- Platane
- Nessel- und Glaskraut
- Ölbaum
- Beifuß
- Ragweed
- Pilzsporen
(Quelle: salzburg24)