Gräserpollen-Allergikerinnen und -Allergikern in Salzburg steht eine belastende Zeit bevor: Die Hochsaison der Gräserblüte rückt immer näher. Die Niederschläge in den vergangenen Wochen haben die Freisetzung der Pollen bis jetzt gebremst, das Wachstum der Pflanzen jedoch befeuert. "Sobald es über ein bis zwei Tage sonnig und wieder wärmer ist, ist mit einem starken Pollenflug zu rechnen", gibt Markus Berger, Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes (ÖPID), am Mittwoch im SALZBURG24-Gespräch einen Ausblick. "Wir gehen von einer überdurchschnittlich intensiven Gräserpollen-Saison aus."
Gräserpollen-Saison dauert bis August
Welches Gras genau blüht, spiele keine große Rolle. "Sie sind kreuzreaktiv. Das heißt, dass die Proteine, auf die wir allergisch sind, nah verwandt sind und unser Immunsystem sie nicht voneinander unterscheiden kann." Erste relevante Gräserpollen-Konzentrationen wurden heuer zwischen Ende April und Anfang Mai gemessen. Mitte Mai kam es bereits zu einem ersten Belastungsgipfel. Mit Beschwerden müssen Allergikerinnen und Allergiker laut Berger noch bis August rechnen.
Gräserpollen zählen zu den häufigsten Allergieauslösern weltweit. In Österreich leiden Hunderttausende Menschen jedes Jahr unter ihrer Blüte. Der Gräserpollenflug ist die am längsten andauernde Pollensaison, von der auch am meisten Allergikerinnen und Allergiker betroffen sind. Auch frisch geschnittenes Gras kann Probleme bereiten: "Manche Allergiker reagieren bei Hautkontakt auch auf den Saft der Pflanzen mit allergischen Symptomen", so Berger.
Baumpollen-Belastung in Salzburgs Bergen
Die Baumpollen-Saison ist in Salzburgs Niederungen nun zwar vorüber, allerdings seien in höheren Gebieten Belastungen durch die Grün-Erle möglich. "Birkenallergiker sollten bei Wanderungen in Salzburgs Bergen vorsichtig sein, weil Birke und Grün-Erle ebenfalls kreuzreaktiv sind."
Eine Online-Umfrage im April zeigte, dass die Salzburgerinnen und Salzburger im Österreich-Vergleich am stärksten von Pollenallergien betroffen sind. Der Großteil der Befragten klagt über Niesen oder eine laufende Nase (79 Prozent) und juckende oder tränende Augen (55 Prozent). Juckreiz im Rachen oder in den Ohren verspüren 21 Prozent, wobei hier Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer (26 bzw. 16 Prozent). Eher selten sind Hautausschläge (elf Prozent).
Berger empfiehlt Menschen mit Symptomen, diese abklären und behandeln zu lassen, denn aus einer Allergie könne sich auch Asthma entwickeln. "In der belastungsfreien Zeit sollten Allergiker, deren Beschwerden nicht mehr kontrollierbar sind, mit einer Therapie beginnen, um das Immunsystem zu rüsten und sich so optimal auf die nächste Allergiesaison vorzubereiten", empfiehlt der Mediziner.
Polleninformationsdienst rät zu Immuntherapie
Laut ÖPID sei das beste Rüstzeug die allergenspezifische Immuntherapie (AIT), da sie nicht nur Symptome, sondern auch die Ursache der Allergie bekämpfe. Dabei wird dem Körper über einen längeren Zeitraum regelmäßig eine kleine Menge des allergieauslösenden Stoffes (Allergen) verabreicht – entweder als Tablette, Tropfen oder Spritze. So gewöhnt sich das Immunsystem langsam an den Allergieauslöser und reagiert weniger empfindlich darauf.
(Quelle: salzburg24)