Am 10. November können die Menschen in der Stadt Salzburg, im Flachgau und im Tennengau bei einer Bürgerbefragung für oder gegen den S-Link stimmen. Rund einen Monat davor rühren Befürworter:innen noch einmal die Werbetrommel. Aber auch Gegner:innen des Projekts legen ihre Argumente dar – so auch die Initiative „Stopp U-Bahn“ am Freitag. Die Kostenangaben der S-Link-Planungsgesellschaft seien „längst überholt“ und „unvollständig“, heißt es in einer Aussendung. „Mit den angegebenen Kosten von 2,2 Milliarden kann bestenfalls ein Viertel der ca. 17 Kilometer langen Strecke gebaut werden.“
S-Link-Gegner:innen fordern "realistische" Kostenberechnung
Vor der Bürgerbefragung in einem Monat soll der für Verkehr und Infrastruktur zuständige LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP) „aktualisierte, realistische und valorisierte Gesamtkosten“ veröffentlichen. Zudem weisen die Kritiker:innen darauf hin, dass 16 Jahre lang jährlich ungefähr 215 Millionen Euro zurückbezahlt werden müssten, was das Investitionsbudget von Stadt und Land sprenge. „Für den S-Link mit allen zusätzlichen Versprechungen – sogenannte Salzburger Mobilitätslösung – müssen Land und Stadt Salzburg abzüglich der Bundesförderungen mit einer Gesamtbelastung von 3,4 Milliarden rechnen“, meinen Anhänger:innen von „Stopp U-Bahn“. Sie fordern die Einstellung des Projekts.
ÖVP-Klubobmann verteidigt S-Link
ÖVP-Klubobmann und Landtagsabgeordneter Wolfang Mayer (ÖVP) verteidigt den S-Link. „Durch die Verpflichtung zur 50-Prozent-Beteiligung des Bundes ergibt sich eine einmalige Chance, die wir nutzen müssen. Die Meinung, man könnte Geld sparen, wenn man den S-Link nicht errichtet, ist eindeutig falsch. Im Gegenteil: Der Verzicht auf den S-Link würde Salzburg teuer zu stehen kommen“, betont er in einer Pressemitteilung am Freitag. Es gebe keine gleichwertige Alternative, um die Verkehrsproblematik in den Griff zu bekommen. Er spricht sich für eine Gesamt-Mobilitätsstrategie inklusive Infrastrukturausbau mit einem erwarteten Lebensnutzungszeitraum von mindestens 100 Jahren aus. „Die Gelder des Bundes sind zweckgewidmet. Wenn wir sie nicht für den S-Link abrufen, fließt das Geld für den Bau der Regionalstadtbahn nach Linz, für den U-Bahn-Bau nach Wien oder in den Infrastrukturausbau in eine andere Landeshauptstadt“, argumentiert Mayer.
Wie die Salzburgerinnen und Salzburger bei der Befragung am 10. November abstimmen werden, lässt sich bislang nicht erahnen. Auch in einer S24-Meinungumfrage im Süden der Landeshauptstadt gingen die Ansichten auseinander.
(Quelle: salzburg24)