Tunnelbaustelle auf der A10

Durchfahrtsverbot für Gollings Bürgermeister "gut", aber "zu wenig"

Veröffentlicht: 09. Oktober 2023 10:31 Uhr
Die Tunnelbaustelle auf der A10 zwischen Golling und Hüttau belastet die umliegenden Gemeinden. Zahlreiche Verkehrsteilnehmende weichen aufgrund der Wartezeiten auf die B159 aus, was den Verkehr dort zum Erliegen bringt. Das Durchfahrtsverbot dieses Wochenende hat ihre Wirkung gezeigt, jedoch war auch auf der Autobahn nicht wirklich viel los. Wie geht es also weiter?

Mit einem Durchfahrtsverbot hatte das Land Salzburg kurzfristig am Freitag auf die oft chaotische Verkehrssituation, die seit Beginn der Tunnelsanierung in den Gemeinden entlang der A10 herrscht, reagiert. Dieses galt über das gesamte Wochenende hinweg, bis Sonntag, 24 Uhr, in den Tennengauer Gemeinden Kuchl, St. Koloman und Golling.

Kontrolliert wurde das Durchfahrtsverbot in einer „Aktion scharf“ von der Polizei. Die Verordnung, die das Land Salzburg ohne Bund beschließen kann, galt zunächst nur für das Wochenende. "Wir behalten uns jedoch in Abstimmung mit den Gemeinden vor, das Verbot auszuweiten und für die kommenden Wochen ebenfalls zu verordnen." Vom Fahrverbot ausgenommen ist nur der Zielverkehr für die drei Gemeinden sowie der Quellverkehr aus dem Land Salzburg.

Golling für Verlängerung des Durchfahrtsverbots

In Golling, eine der drei betroffenen Gemeinden, habe das Durchfahrtsverbot am Wochenende „gut funktioniert und wurde von der Polizei super kontrolliert“, sagt Bürgermeister Peter Harlander jun. (ÖVP) auf S24-Anfrage Montagvormittag. „Die Reaktionen aus der Bevölkerung waren durchwegs positiv und wir wünschen uns natürlich, dass die Verordnung verlängert wird“, sagt Harlander, der bereits Anfang Oktober Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Salzburgs LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP) in einem öffentlichen Brief mit den Worten „Wir können nicht mehr!“ zum Handeln aufgefordert hat.

Wenig Verkehr am Wochenende auf der A10

Der Reiseverkehr am Wochenende hielt sich laut Verkehrsbericht in Grenzen – umso wichtiger sei es, dass neben dem Durchfahrtsverbot zusätzliche und vor allem überregionale Maßnahmen getroffen werden, meint der Bürgermeister mit Blick auf die anstehenden Herbstferien.

 

Ähnlich sieht das auch der Kuchler Bürgermeister, Thomas Freylinger (ÖVP) im S24-Gespräch. "Es hat grundsätzlich sehr gut funktioniert und wir können sagen, dass diese Maßnahme Wirkung zeigt. Aber man muss sich überlegen, wie es ist, wenn wieder mehr Verkehr ist. Dann muss die Polizei schon auf der Autobahn kontrollieren. Wie und ob man das umsetzen kann, muss diskutiert werden", so der Ortschef. Für Kontrollen auf der Autobahn ist das Verkehrsministerium zuständig. Daher sieht auch er die Verkehrsministerin und die Asfinag in der Verantwortung, hier langfristig gute Lösungen zu finden.

 

Die Rückmeldungen aus den Gemeinden seien positiv und die Not-Maßnahme brachte am Wochenende eine erste Entlastung, heißt es auf SALZBURG24-Anfrage aus dem Büro des zuständigen LHst. Stefan Schnöll. Ob das Durchfahrtsverbot verlängert werde, werde diese Woche auf fachlicher Ebene und in Absprache mit den Bürgermeistern besprochen. "Uns ist dennoch bewusst, dass das auf die Dauer in dieser Form nicht gut gehen wird. Die Asfinag und die Ministerin sind nun gefordert, weitere Maßnahmen auf den Weg zu bringen", lautet die Forderung von Seiten des Landes. So soll der Termin bei Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) noch Anfang dieser Woche feststehen und "in den nächsten Tagen stattfinden". Man erwarte sich von der Ministerin ein Machtwort.

SPÖ fordert Maßnahmen auch für Pongauer Gemeinden

Noch zu wenig sind die Maßnahmen jedenfalls für die SPÖ. So fordert deren Verkehrssprecherin Sabine Klausner, das Durchfahrtsverbot auch für vom Ausweichverkehr betroffene Gemeinden im Pongau – konkret: Pöham, Bischofshofen, Werfen und Pfarrwerfen. Dazu heißt es aus dem Schnöll-Büro: Wie mit den Durchfahrtsverboten weiter umgegangen wird, sie Teil von Gesprächen in dieser Woche. Es werde aber "jede Maßnahme, die das Land im eigenen Wirkungsbereich treffen kann, in Erwägung gezogen."

Mega-Baustelle auf A10 bis 2025

Im September startete die Asfinag die Arbeiten für die Sanierung von fünf Tunneln auf der A10 in Salzburg. Saniert werden der Ofenauer- und Hiefler Tunnel sowie die Tunnelkette Werfen mit Brentenberg-, Zetzenberg- und Helbersbergtunnel. Dazu wurde eine Richtungsfahrbahn komplett gesperrt und ein Gegenverkehrsbereich eingerichtet. Durch die fünf Tunnel besteht in jede Richtung nur mehr eine Spur, was vor dem Flaschenhals zu oft stundenlangem Stau führt.

Viele Verkehrsteilnehmende weichen daher auf die B159 aus, was zur Folge hat, dass auch in den betroffenen Gemeinden der Verkehr zum Erliegen kommt. Die Baustelle wird bis zum Frühjahr 2025 bleiben und nur in den beiden Ferienmonaten im Sommer 2024 unterbrochen.

(Quelle: salzburg24)

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