Weltnichtrauchertag

E-Zigaretten bei Jugendlichen beliebter als klassische "Tschick"

E-Zigaretten sind bei jungen Menschen mittlerweile beliebter als klassische Zigaretten. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 28. Mai 2024 14:07 Uhr
In Österreich ist der Anteil der Raucher:innen nach wie vor hoch – auch bei den Jugendlichen. Bei den jungen Menschen ist die E-Zigarette mittlerweile beliebter als der klassische Glimmstängel. Das könnte unter anderem an der Bewerbung der Produkte liegen.

Knapp 21 Prozent der Erwachsenen in Österreich rauchen – auch in Salzburg. Einem Bericht der Welt Gesundheitsorganisation anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai zufolge versuche die Tabakindustrie zudem, Kinder so früh wie möglich abhängig zu machen. Dazu würden vor allem E-Zigaretten in bunten Farben gehören, die fast wie Spielzeug zu vermarktet werden.

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Offenbar mit Erfolg: In Österreich ist bei jungen Menschen einer WHO-Studie zufolge die E-Zigarette beliebter als die klassische Zigarette. 20 Prozent der 15-jährigen Burschen und 17 Prozent der gleichaltrigen Mädchen in Österreich gaben an, zumindest ein Mal in den vergangenen 30 Tagen eine Zigarette geraucht zu haben. Zur E-Zigaretten hingegen griffen 21 Prozent (Burschen und Mädchen).

Anzeige für den Anbieter APA Infografik über den Consent-Anbieter verweigert

E-Zigaretten mit fruchtigen Geschmacksrichtungen

E-Zigaretten werden in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen angeboten. Die Bandbreite reicht etwa von fruchtigen Geschmäckern wie "Beeren Mix" über "Cappuccino" bis hin zu "Bubble Gum". "Ich glaube, dass für die Jungen alles interessant ist, was neu ist. E-Zigaretten sind zudem enorm chic und erinnern an Apple-Produkte. Wenn es die dann auch noch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gibt, springen die Jungen umso mehr auf", teilt Martina Löwe von der Krebshilfe Österreich im Gespräch mit SALZBURG24 am Dienstag mit.

E-Zigaretten gesünder als klassische Zigaretten?

Häufig wird zudem damit geworben, dass E-Zigaretten gesünder seien als normale Zigaretten. Dem widerspricht Löwe. "Es kommt natürlich darauf an, ob Nikotin darin ist oder nicht. Aber auch sonst sind Glyzerin, Aromen oder Lösungsmittel enthalten. Das beeinflusst natürlich einen Organismus." Auch in einer aktuellen Untersuchung von Forschenden der Universität Innsbruck wurden Hinweise darauf entdeckt, dass das Rauchen von E-Zigaretten mit ähnlichen, mit Krebs assoziierten Veränderungen an Zellen verbunden ist wie das Rauchen von Zigaretten

Junge Menschen, deren Gehirne sich noch in der Entwicklungsphase befinden, seien besonders anfällig für Nikotin- und andere Süchte, warnen die Autoren der zuvor erwähnten WHO-Studie. Die Daten würden einen starken Anstieg des Substanzenkonsums von Jugendlichen bestätigten, ebenso dass Mädchen ab 13 Jahren nunmehr häufig einen ähnlichen oder sogar höheren Konsum aufweisen als Burschen. Als einen Grund machten die Forscher die zahlreichen Herausforderungen der vergangenen Jahre, wie die Covid-Pandemie, aus.

Zugang zu Rauchprodukten soll erschwert werden

Um junge Menschen besser vor den Gefahren Rauchens zu schützen, empfiehlt Löwe, den Zugang zu Rauchwaren zu erschweren, vor allem im Online-Handel. Schockbilder würden wenig Wirkung zeigen. In vielen Bundesländern können aktuell nikotinfreie Liquids für E-Zigaretten von Unter-18-Jährigen erstanden werden. Ähnlich ist die Regelung häufig bei Nikotinbeutel, in Salzburg ist der Verkauf derer nach einer Novelle des Jugendgesetztes seit Februar für Menschen unter 18 Jahren verboten.

Einen radikaleren Umgang mit dem Rauchen überlegen etwa Länder wie Norwegen, Malaysia oder Singapur: Das Konzept der "Tabakfreien Generation". Dem zufolge sollen Zigaretten und Co. nicht mehr an Menschen ab einem gewissen Geburtsdatum nicht mehr legal besitzen dürfen. Dem kann auch Löwe etwas abgewinnen. "Ich finde das schon spannend, es wäre ein totaler Paradigmenwechsel. Wobei man sich da auch auf das Gegenargument der Bevormundung gefasst machen muss."

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Rauchen: Täglich rund 35 Tote in Österreich

In Österreich sterben im Schnitt mehr als 35 Menschen pro Tag an den Folgen des Rauchens. Im Jahr sind dadurch rund 13.000 Tote zu beklagen. Jeder Raucher und jede Raucherin verliert durchschnittlich rund fünf bis neune Jahre Lebenszeit. "Dies ist aber kein unabänderliches Schicksal", betonten Österreichs Lungenfachärztinnen und -ärzte. Ein Rauchstopp zahle sich immer aus.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

25.09.2025
Brand auf Baustelle

Hausfassade in Mittersill fängt Feuer

Von SALZBURG24 (KAT)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken