Über Saalfelden (Pinzgau) haben am Wochenende mehrere User:innen einen oder mehrere Meteoroiden gesehen, wie sie gegenüber SALZBURG24 mitteilten. Wir haben bei dem Salzburger Astronomen Helmut Windhager von der VEGA-Sternwarte am Haunsberg nachgefragt.
„Ja, wir haben am Wochenende eine verstärkte Meteoroid-Aktivität über Salzburg festgestellt – in Richtung Saalfelden und in Richtung München“, teilt der Salzburger Astronom Helmut Windhager im Gespräch mit SALZBURG24 am Montag mit. Manche seien deutlich zu sehen gewesen. Außergewöhnlich sei dies jedoch nicht, es handle sich lediglich um eine Häufung bei den sonst zu dieser Jahreszeit üblichen Sichtungen.
Meteoroiden-Beobachtung am Salzburger Haunsberg
Auf der Sternwarte am Haunsberg im Salzburger Flachgau wird die Aktivität dieser kleinen Himmelskörper rund um die Uhr mit einer eigenen Kamera überwacht. „Mit einer 360-Grad-Kamera wird die ganze Nacht über beobachtet. Erkennbar ist alles, was von der Helligkeit her etwa den Sternen des Großen Wagens entspricht“, erklärt Windhager weiter.
Bei Laien-Beobachtungen käme es jedoch häufig zu Verwechslungen – etwa mit Flugzeugen. Windhager erklärt den Unterschied: „Bei einem Meteoroiden handelt es sich um ein sehr kurzes Ereignis. Es dauert gerade einmal den Bruchteil einer Sekunde.“ Wenn also Zeit bleibt, ein Handy auf den vermeintlichen Himmelskörper auszurichten und zu fotografieren, handelt es sich wohl eher um ein Flugzeug.
Was ist der Unterschied zwischen Asteroid und Meteoroid?
Bei einem Meteoroid handelt es sich grundsätzlich um einen Kleinkörper des Sonnensystems. Die Größe kann zwischen mehreren Millimetern und mehreren Metern betragen. Beim Eindringen in die Atmosphäre verglühen die Objekte und werden als Sternschnuppen sichtbar. Die helleren Erscheinungen nennt man Feuerkugel.
Der Unterschied zum Asteroiden liegt in der Größe: Meteoroiden sind kleiner als Asteroiden, die als Kleinplaneten oder Planetoiden bezeichnet werden. Ein Meteorit wiederum ist ein nicht vollständig verglühter Meteoroid oder Asteroid, der die Erdoberfläche erreicht.
647 Meteoroiden während Perseiden beobachtet
Die meisten Meteoroiden sind grundsätzlich während der Perseiden-Schauer im August oder den Geminiden Mitte Dezember zu sehen. „Während der zehntägigen Perseiden im August 2023 haben wir auf der Sternwarte 647 Meteoroiden aufgenommen“, gibt Windhager Einblick. Im Durchschnitt sei etwa ein Mal pro Monat eine außergewöhnlichere Meteoroiden-Sichtung dabei. Dass ein Teil als Meteorit die Erdoberfläche erreicht, komme etwa ein Mal im Jahr vor.
Das Wetter verspricht auch in den nächsten Nächten eine weitgehend klare Sicht. Wer den Blick gelegentlich gen Himmel richtet, kann also durchaus einen verglühenden Meteoroiden erkennen. Ab Ende Juli sorgt der Perseiden-Schauer wieder für eine hohe Sternschnuppendichte. Der Höhepunkt wird heuer am 12. August erwartet.
(Quelle: salzburg24)