Bisher (Stand 17 Uhr) wurden 1.212 Personen positiv getestet, 875 davon sind wieder gesund. Die Wachstumsrate bei den bestätigten Infektionen lag zuletzt im Drei-Tages-Schnitt bei unter einem halben Prozent. 47 Jahre ist das Durchschnittsalter der Erkrankten.
Der bislang jüngste Intensiv-Patient in Salzburg, ein 38-Jähriger, konnte extubiert und von der Intensiv- wieder auf die Normalstation verlegt werden. Sein Krankheitsverlauf ist kein Einzelfall: "Die Corona-Patienten auf der Intensivstation sind fast um zwölf Jahre jünger als jene, die im Covid-Haus sind. Die Vorstellung, dass nur besonders betagte Patienten beatmet werden müssen, ist ein Irrtum", erläutert Primar Richard Greil, Leiter des Krisenstabs Medizin Covid-19, am Nachmittag in einer Aussendung des Landes.
Experimentelle Plasma-Therapie im Covid-Haus
Des Weiteren meldet Alexander Egle, medizinischer Leiter des Covid-Hauses, dass ein erster Intensiv-Patient im Rahmen einer experimentellen Therapie erstmals in Salzburg mit Covid-Rekonvaleszenten-Plasma behandelt wurde. "Der Patient konnte selbst keine Antikörper bilden, hat daher zwei Beutel erhalten und zeigt deutliche Anzeichen einer Besserung", so Egle. Hergestellt wurde das Rekonvaleszenten-Plasma im Universitätsinstitut für Transfusionsmedizin: "Die Kooperation mit dem Covid-Team ist sehr gut, die Spenderinnen und Spender sind motiviert, das Rote Kreuz und die Medien waren bei der Suche sehr unterstützend", berichtet Institutsleiterin Eva Rohde.
Mittlerweile hat das Rote Kreuz zu Blutplasmaspenden aufgerufen. Wer am Corona-Virus erkrankt war und wieder gesund ist, könne durch die Plasmaspende zum Lebensretter werden, informierte am Freitag das Rote Kreuz Salzburg. "In Salzburg ist das Interesse an solch einer Blutplasmaspende hoch und die Anfragen haben sich in den letzten Tagen vervielfacht. Darum wird zukünftig die Gesundheitsberatung 1450 die Beantwortung aller Fragen übernehmen", erklärte Landesrettungskommandant Anton Holzer. Auch die Registrierung der potenziellen Spender wird direkt von der Gesundheitsberatung 1450 des Roten Kreuzes Salzburg vorgenommen, die Daten werden an das Universitätsinstitut für Transfusionsmedizin weitergeleitet.
Seniorenhäuser werden durchgetestet
Die angekündigte "Durchtestung" der rund 5.200 Bewohner und rund 3.000 Mitarbeiter der 75 Salzburger Seniorenhäuser ist bereits gestartet worden. Das Land Salzburg hat eine Prioritätenreihung und einen Zeitplan für die flächendeckenden Tests festgelegt. Bis Ende nächster Woche werden als erstes jene elf Häusern getestet, in denen bereits positive Krankheitsfälle aufgetreten sind. Bis 10. Mai folgen die 47 Häuser mit Verdachtsfällen, im Anschluss daran sind je nach Größe die 17 restlichen Heime an der Reihe.
Von insgesamt zirka 5.000 Senioren und Seniorinnen in Salzburger Einrichtungen sind – Stand 17. April, 13 Uhr – 28 aktiv infizierte und werden im Krankenhaus versorgt, vier sind wieder gesund geworden. Vom Personal in den Seniorenwohnhäusern wurden bisher 17 positiv getestet. Am Freitagnachmittag wurde ein positiver Fall im Seniorenwohnheim Anif (Flachgau) gemeldet. Ein Bewohner sei am Coronavirus erkrankt. Derzeit läuft die Abklärung.
Weiterhin Besuchsverbot in Seniorenheimen
Das Besuchsverbot wegen der Corona-Maßnahmen ist in den Seniorenwohnhäusern nach wie vor aufrecht. Anfang Mai sollen laut einer Aussendung der Stadt Salzburg Lockerungen für alle Senioreneinrichtungen in der Stadt, also Wohnhäuser und mobile Dienste, präsentiert werden, um ein einheitliches Vorgehen zu sichern. Begegnungszonen in den jeweiligen Gärten bzw. Außenanlagen und - wo baulich machbar - auch in den Häusern sollen schrittweise Besuche ermöglichen. Stadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) hatte die Errichtung von "Besucherboxen" in Heimen zur Vermeidung einer Ansteckung mit Covid-19 vorgeschlagen.
200.000 Mundschutzmasken für Salzburg
Schutzausrüstung ist nach wie vor Mangelware. Laut einem Bericht von ORF Salzburg hat der Salzburger Unternehmer Daniel Bauchinger seine Geschäftskontakte in China genutzt und 500.000 FFP2-Schutzmasken importiert. Er will sie nun an Hilfsorganisationen verkaufen, die dringend darauf warten. Tausend Stück spendet Bauchinger für Wohnungslose, Obdachlose und sozial benachteiligte Familien. SPÖ-Sozialsprecherin Barbara Thöny kritisierte am Freitag das "schlechte Management der Landesregierung in Sachen Schutzausrüstung" und meinte, "ganz offensichtlich schaffen Private das, was die Landesregierung nicht hinbekommt".
Indes berichtete die Landeskorrespondenz, dass Salzburgs Gesundheitsreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) am Freitag eine Lieferung mit 200.000 Mund-Nasen-Schutzmasken im Chiemseehof in Empfang genommen hat. Die Masken seien nicht für den medizinischen und pflegerischen Einsatz geeignet, die Lieferung werde an Schulen und Kindergärten, Sozialeinrichtungen und auch an Landesbedienstete mit Parteienverkehr und Straßenmeistereien verteilt.
Bereits 5.733 Anträge auf Corona-Kurzarbeit
Beim Arbeitsmarktservice Salzburg sind mittlerweile Tausende Anträge auf Kurzarbeit eingelangt. Mit Stand Donnerstagabend wurden 5.733 Anträge im System erfasst. "Dieser Kraftakt in kürzester Zeit in einer nie da gewesenen Ausnahmesituation wird zum gegenwärtigen Stand die Arbeitsplätze von rund 41.000 Menschen sichern", erklärte Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer am Freitag in einer Aussendung. Sie rechnet noch mit einer Erhöhung der Anträge "auf gut sechstausend".
Rund 318 Millionen Euro der von der Bundesregierung reservierten fünf Milliarden seien momentan in Salzburg für die Beihilfe der Covid-19-Kurzarbeit verplant. Nach Branchen betreffen die meisten Anträge den Einzel- und Großhandel (21 Prozent), das Hotel- und Gastgewerbe (16 Prozent), gefolgt vom Baunebengewerbe (Bauinstallations- und Ausbaugewerbe, neun Prozent).
(Quelle: salzburg24)